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Im Osten unbeliebt: Umfrage offenbart Merz' großes Problem


Es sind nicht die Frauen
Umfrage offenbart Merz' großes Problem

Von t-online
Aktualisiert am 11.12.2024Lesedauer: 3 Min.
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Friedrich Merz: Er kommt in Ostdeutschland nicht gut an. (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen)
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Friedrich Merz ist Favorit im Rennen um das Kanzleramt. Bei einer Wählergruppe allerdings schneidet er schlecht ab.

Vier Kanzlerkandidaten gehen zur Bundestagswahl im Februar ins Rennen. Friedrich Merz' CDU ist derzeit mit Abstand stärkste Kraft in den Umfragen, Merz gilt Beobachtern deswegen bereits sicher als nächster Kanzler.

Eine Schwachstelle attestieren ihm Experten allerdings immer wieder bei den Frauen. Eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für RTL und n-tv zeigt nun aber recht deutlich: Merz' größte Schwäche ist eine andere.

Der Osten liebt Merz nicht

Würden die Deutschen den Kanzler direkt wählen, läge Merz in der bundesweiten Betrachtung demnach zwar mit 25 Prozent Zustimmung auf Platz 1, gefolgt von Robert Habeck (Grüne) mit 20, Olaf Scholz (SPD) mit 17 und Alice Weidel (AfD) mit 16 Prozent. 22 Prozent wollen keinen der vier Kandidaten als Kanzler.

Nimmt man allerdings nur das Votum der Ostdeutschen, schneidet Merz wesentlich schlechter ab, und die Reihenfolge sieht insgesamt anders aus. Denn auf Platz 1 liegt bei den Ostdeutschen mit 31 Prozent AfD-Chefin Alice Weidel, auf Platz 2 Olaf Scholz mit 23 Prozent, erst auf Platz 3 CDU-Kandidat Merz mit 16 Prozent und auf dem letzten Platz Grünen-Kandidat Habeck mit nur neun Prozent.

Mit Weidels in weiten Teilen rechtsextremer AfD will allerdings keine andere Partei koalieren. Sie hat also keine Chancen, ins Kanzleramt einzuziehen.

Eine Frage von Krieg und Frieden?

Ein Grund dafür könnte die Haltung der Kandidaten in Fragen der Aufrüstung sowie zum Ukraine-Krieg sein. Die Westbindung ist im Osten traditionell schwächer, das Verteidigungsbündnis Nato sowie Interventionen im Ausland werden kritischer gesehen als im Westen. Während Scholz und Weidel gerade auch im Wahlkampf auf Zurückhaltung im Ukraine-Krieg pochen, plädieren Merz und Habeck für eine stärkere Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes.

Merz beispielsweise reiste gerade selbst in die Ukraine und plädierte dort für die Aufhebung der Reichweiten-Beschränkung von westlichen Waffen, die das ukrainische Militär nutzt. Scholz hingegen beharrt trotz scharfer Kritik darauf, keine reichweitenstarken Taurus-Raketen an die Ukraine zu liefern.

Der Westen allerdings ist für den Sieg bei Bundestagswahlen ausschlaggebender, weil hier ein Großteil der Wähler lebt. Dort schneidet Merz mit 27 Prozent wesentlich stärker ab und liegt auf Platz 1. Es folgen Robert Habeck (22 Prozent), Olaf Scholz (16 Prozent) und Alice Weidel (14 Prozent).

Weidel schneidet bei Frauen am schlechtesten ab

Und Merz' Frauenproblem? Das ist laut der Forsa-Umfrage gar nicht so stark ausgeprägt, wie manch einer vielleicht denkt.

Mit 23 Prozent Zustimmung ist unter den Frauen in der Umfrage zwar Robert Habeck Spitzenreiter. Merz aber schneidet mit 22 Prozent kaum schlechter ab. SPD-Kanzler und -Kanzlerkandidat Scholz hingegen kommt nur auf 19 Prozent.

Am schlechtesten schneidet bei den Frauen die einzige Frau im Rennen ab: Alice Weidel erhält nur 12 Prozent Zustimmung von ihrem eigenen Geschlecht.

Umfrage sagt auch: Merz ist zu wenig konkret

Eine andere Wahrnehmung dürfte bei den Parteistrategen im Konrad-Adenauer-Haus allerdings für Interesse sorgen. Denn laut einer Forsa-Umfrage für den "stern" finden 66 Prozent der Deutschen, dass Merz die Bürger über viele seiner Vorstellungen im Unklaren lässt. Nur 24 Prozent haben den Eindruck, dass er offen sagt, welche Politik er im Kanzleramt verfolgen würde. 10 Prozent äußern keine Meinung.

Selbst 55 Prozent der Wähler von CDU und CSU sagen, dass der eigene Kandidat die Bürger über viele seiner Vorstellungen im Unklaren lasse. Noch größer ist der Anteil bei den Anhängern von SPD (83 Prozent), Grünen (71 Prozent), AfD (76 Prozent) und BSW (83 Prozent). Allein die Wähler der FDP sind mehrheitlich der Meinung, dass Merz konkret genug ist (47 zu 46 Prozent).

Verwendete Quellen
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