Nach scharfer Kritik Fake-Video geteilt: SPD-Politiker entschuldigt sich bei Merz
Der SPD-Abgeordnete Bengt Bergt hat sich bei Friedrich Merz entschuldigt. Ein von ihm geteiltes Video hatte in der Union Empörung ausgelöst.
Der schleswig-holsteinische SPD-Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt hat sich wegen eines manipulierten und auf Instagram geteilten Videos schriftlich bei Friedrich Merz entschuldigt und das Video gelöscht. "Ich kann verstehen, dass Satire – geteilt von einem Politiker – als politische Aussage gewertet werden kann", hieß es in dem Brief von Bergt, der der Deutsche Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatten der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverband und der "Spiegel" berichtet.
SPD-Politiker Bergt: Wirkung unterschätzt
"Außerdem räume ich ein, dass der Inhalt des Videos sehr überspitzt, teilweise hart, zum Teil vielleicht auch zu hart formuliert war – und dass der Inhalt als ehrrührig empfunden wird", fuhr Bergt fort. Er habe die Wirkung des Videos unterschätzt: "Dafür möchte ich mich bei Ihnen ausdrücklich entschuldigen". Angesichts dessen würde er das Video "nicht nochmals teilen".
Für das Video war die Stimme des CDU-Bundesvorsitzenden Merz künstlich imitiert und ihm Falschaussagen wie "Die CDU/CSU verachtet Sie alle" und "Wir verachten die Demokratie" in den Mund gelegt worden.
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"Jedem war klar, es handelt sich um eine Parodie"
Zunächst hatte Bengt Bergt das am Montag veröffentlichte Video als überspitzte Satire verteidigt. Das Video, so Bergt, sei deutlich ("Achtung: Künstliche Inkompetenz") als KI-Video gekennzeichnet. "Von daher ist für jeden klar: Es handelt sich um eine Parodie auf die Position von Merz zu überstürzten Neuwahlen, wenngleich – das gebe ich zu – eine überspitzte Satire." Es seien eben nicht "Fake News", also bewusste Falschinformationen.
Das Video kam auch am Mittwoch in der Aussprache zur Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag zur Sprache. Die CDU warf der SPD mit Hinweis darauf vor, im Bundestagswahlkampf sich an Methoden der AfD zu bedienen.
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sagte später: Sollte sich eine Abgeordnete oder ein Abgeordneter seiner Fraktion tatsächlich fragwürdiger KI-Technik bedient haben, "dann werde ich dafür sorgen, dass dieser oder diese Abgeordnete sich bei Ihnen entschuldigen, Herr Kollege Merz".
- Nachrichtenagentur dpa