Eine Verfolgungsjagd Polizei an der Grenze: So liefen die ersten Kontrollen
Jetzt wird an allen deutschen Grenzen kontrolliert: Seit Mitternacht zeigt die Bundespolizei an den Übergängen zu allen deutschen Nachbarländern Präsenz. Nun zieht sie ein Zwischenfazit.
Die Polizei zieht ein positives Fazit nach der Wiedereinführung von Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen. Es habe weder außergewöhnliche Vorfälle noch lange Rückstaus gegeben, berichten die Polizeigewerkschaften und Bundespolizei nachdem nun auch an den Grenzen zu Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich kontrolliert wird.
"An den Grenzen zu Dänemark und den Benelux-Staaten gibt es ohnehin eine niedrige Frequentierung der Bundespolizeibeamten", erklärt Heiko Teggatz t-online. Der Vorsitzende für den Bereich Bundespolizei der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) verdeutlicht, dass es durch die neuen Maßnahmen lediglich vereinzelte temporäre Kontrollen an einzelnen Übergängen gebe. "Die wissen, wo sie kontrollieren müssen", sagt er über die Beamten an der Grenze.
Keine langen Rückstaus an den Grenzen
Darüber hinaus seien Streifen im Grenzbereich im Einsatz. Daher habe es keine langen Rückstaus gegeben. "Das wird auch nicht passieren, weil dort ohnehin kein Warenverkehr kontrolliert wird", führt Teggatz aus. Dafür ist weiterhin der Zoll zuständig. Dennoch begrüßt Teggatz die Kontrollen, da die Bundespolizei nun für die Zurückweisungen zuständig sei.
Zu Stoßzeiten hat es laut der Bundespolizei an einigen Stellen allerdings zumindest kleinere Rückstaus mit Wartezeiten von bis zu 20 Minuten gegeben, etwa auf der Autobahn 30. Auf der A280 lief der Verkehr den Angaben nach den kompletten Tag über problemlos.
Die Bundespolizei berichtet in Niedersachsen von festen Kontrollstellen unter anderem auf der A30 bei Bad Bentheim für Einreisen aus den Niederlanden. In Nordrhein-Westfalen kontrollierten Bundespolizisten zum Beispiel auf der Autobahn 44 bei Aachen Einreisende aus Belgien. Und in Schleswig-Holstein standen Beamte bereits in der Nacht für drei Stunden am Grenzübergang Ellund/Frøslev auf der A7.
Ein Erfolg bei den Grenzkontrollen
An den neuen Kontrollpunkten verzeichnete die Polizei auch einen kleineren Erfolg: Am frühen Morgen erwischten die Beamten auf der A30 gleich Drogenschmuggler. Drei Männer, die Haschisch in ihrem Kofferraum transportierten, hätten sich der Kontrolle entzogen und seien zunächst geflüchtet. Bei Rheine, etwa 30 Kilometer entfernt von der Kontrollstelle, stoppten Beamte sie dann. Nun wird gegen sie ermittelt.
Im Südwesten blieb es derweil ruhig. "Bisher hatten wir keine größeren Vorfälle", sagte ein Sprecher der Bundespolizei Trier am frühen Nachmittag. "Alles läuft ruhig." Auch von der Bundespolizei Saarbrücken hieß es: "Die Verkehrslage ist ruhig." Die Bundespolizei Kaiserslautern meinte ebenfalls: "Es läuft sehr ruhig. Bisher keine Vorfälle."
Konkrete Angaben oder Zahlen darüber, wie viele Fahrzeuge und Personen aus dem fließenden Verkehr herausgeleitet und einer grenzpolizeilichen Kontrolle unterzogen wurden, gab es zunächst nicht. Laut einem Polizeisprecher griffen die Beamten mehrere Menschen wegen verschiedener kleinerer Delikte auf. Dazu könnten offene Haftbefehle oder transportiertes Diebesgut zählen. Derartige Ermittlungserfolge gebe es auch immer wieder bei den ohnehin üblichen stichprobenartigen Kontrollen in der Nähe der niederländischen Grenze.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa