Partei braucht "neue Perspektiven" Linke-Vorsitzende Wissler und Schirdewan kündigen Rückzug an
Die Linke bekommt neue Vorsitzende. Janine Wissler und Martin Schirdewan werden beim kommenden Parteitag in Halle nicht mehr für das Spitzenamt antreten.
Die Linke-Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan haben ihren Rückzug angekündigt. Beim Parteitag im Oktober werden sie nicht erneut für den Vorsitz kandidieren, wie beide am Sonntag mitteilten. Die Entscheidung hätten sie in einer Sitzung dem übrigen Parteivorstand verkündet.
In einer Mitteilung erklärte Janine Wissler, die vergangenen dreieinhalb Jahre an der Parteispitze seien für sie sehr anstrengend gewesen. "Ich habe die letzten Jahre viel Zeit damit verbracht, innerparteiliche Konflikte zu moderieren und interne Prozesse zu führen", schreibt Wissler in der Mitteilung. Dabei seien die Auseinandersetzung mit "dem politischen Gegner" und die "Aufgabe der Linken als Opposition zu den kapitalistischen Verhältnissen" oftmals zu kurz gekommen.
Wissler erklärt darüber hinaus, sie glaube weiterhin an die Vision einer linken Partei und werde weiter innerhalb der Linken arbeiten. "Ich gebe das Steuer ab, aber wie allgemein bekannt ist, gibt es auf einem großen Schiff noch viele andere Aufgaben."
Schirdewan: Partei braucht neue Perspektiven
Martin Schirdewan begründet seinen Rückzug ebenfalls mit den innerparteilichen Querelen der vergangenen Jahre. "Das hat unsere öffentliche Wirkung vielfach gehemmt, manchmal konterkariert", schreibt Schirdewan. Er glaube, die Partei brauche "neue Perspektiven und Leidenschaft".
Ferner ruft Schirdewan seine Parteikollegen dazu auf, die neuen Parteivorsitzenden zu unterstützen. "Daher meine Bitte: Gebt denen, die nun bald das Steuer übernehmen, die Chance und das Vertrauen, die Partei auch führen zu können".
Die neuen Parteivorsitzenden werden auf dem Bundesparteitag der Linken vom 18. bis 20. Oktober 2024 in Halle an der Saale gewählt.
- die-linke.de: "Erklärung von Janine Wissler"