"Kämpfe nicht gegen die AfD, sondern für die CDU" Wolfgang Bosbach soll Wahlkampf in Ostdeutschland bestreiten
CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach will zurück auf die Wahlkampfbühne. In den ostdeutschen Bundesländern soll er bei den Bürgern für seine Partei werben.
Für ihren Wahlkampf in Ostdeutschland will die CDU Partei-Urgestein Wolfgang Bosbach reaktivieren. Bosbach werde zahlreiche Veranstaltungen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg absolvieren, in denen im September 2024 Landtagswahlen stattfinden, berichtete die "Rheinische Post" am Donnerstag.
"Die Parteifreunde in den Ländern, in denen 2024 gewählt wird, haben es schwer genug, die brauchen jede Hilfe", sagte Bosbach der Zeitung. "Eigentlich wollte ich ja in puncto Wahlkampf kürzertreten", so der frühere Innenexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion weiter. "Aber wenn mich mein Freund Carsten Linnemann um Unterstützung bittet, dann kann ich nicht Nein sagen."
"Kämpfe nicht gegen die AfD, sondern für die CDU"
In allen drei Ländern sei es wichtig, dass nicht gegen die CDU regiert werden könne. "Ich kämpfe dort aber nicht in erster Linie gegen die AfD, sondern für die CDU", sagte Bosbach. Bisher seien zehn Veranstaltungen terminiert, weitere würden folgen.
Die AfD lag in Umfragen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg zuletzt vorn. Der AfD-Landesverband Sachsen wurde kürzlich vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft, in Thüringen ist die Landes-AfD schon länger so eingestuft.
Bosbach wollte nicht mehr Wahlkampf machen
Bosbach war 2017 aus dem Bundestag ausgeschieden. Er gilt parteiintern als Mann, der Klartext spricht. Nach einem scharf kritisierten Auftritt mit Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hatte er 2021 jedoch angekündigt, nicht mehr für die Union Wahlkampf machen zu wollen.
Maaßen hatte sich vor allem in der Migrationspolitik gegen den Kurs von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel gestellt, bis er seinen Posten als Verfassungsschutzpräsident räumen musste. Seine Äußerungen waren vielen Politikern außerhalb der CDU, aber auch in der Partei zu weit rechts.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP
- Eigene Recherche