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Böller-Angriffe: Schnelle Urteile gefordert


"Maximal ein paar Wochen"
Silvester-Krawalle: Faeser will rasche Urteile

Von dpa
Aktualisiert am 08.01.2023Lesedauer: 2 Min.
In der Silvesternacht gab es in mehreren Städten Angriffe auf Einsatzkräfte – auch in Hamburg.Vergrößern des Bildes
In der Silvesternacht gab es in mehreren Städten Angriffe auf Einsatzkräfte. (Quelle: Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa/dpa)

Aus dem Bundeskabinett kommen Rufe nach einer schnellen Verurteilung der Täter nach Böller-Angriffen. Innenministerin Faeser erwägt Bodycams für Rettungsdienste.

Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte in Berlin und anderen deutschen Großstädten in der Silvesternacht fordern mehrere Bundesminister eine schnelle und harte Verurteilung der Täter. "Bis zu einem Urteil dürfen maximal ein paar Wochen vergehen. Nur so kann sich der Rechtsstaat Respekt verschaffen", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) der "Bild am Sonntag". "Junge Gewalttäter müssen sofort klar und deutlich spüren, dass ihr Handeln Konsequenzen hat", betonte sie.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte der Zeitung: "Unser Rechtsstaat muss wehrhaft sein. Er darf sich von niemandem auf der Nase herumtanzen lassen." Bei Körperverletzungen und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte seien Haftstrafen bis zu mehreren Jahren möglich. "Das muss konsequent durchgesetzt werden", mahnte der Minister. Bei Personen ohne Aufenthaltsrecht müssten die Möglichkeiten für Ausweisung und Abschiebung genutzt werden.

Offenbar erste Verurteilung in Heilbronn

Faeser sprach sich zudem für Polizeischutz bei bestimmten Rettungseinsätzen aus. "Solange diese Probleme bestehen, halte ich Polizeischutz für Rettungskräfte bei besonders gefährlichen Einsätzen für sinnvoll", sagte die Innenministerin. Sie sprach sich zudem für den Einsatz von Bodycams für alle Polizisten in Deutschland aus, in bestimmten Gebieten auch für Rettungsdienste oder Feuerwehrleute. "Diese Kameras erhöhen die Hemmschwelle von Randalierern, Polizisten anzugreifen", argumentierte die SPD-Politikerin.

Nach Angaben der "Bild-Zeitung" hat es bereits eine Verurteilung gegeben. Ein 30-jähriger, der in der Silvesternacht Böller in Heilbronn auf eine Menschenmenge geworfen haben soll, sei vom Amtsgericht zu neun Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Anklagepunkte seien unter anderem Widerstand und Angriff auf Vollstreckungsbeamte gewesen. Er habe unter anderem nach einem Polizisten getreten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Verwendete Quellen
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