Internationales Ministertreffen Verwirrung um Lambrecht-Pressekonferenz auf US-Basis
Wann und wo spricht Christine Lambrecht? Das geplante Presse-Statement der Verteidigungsministerin verlief kurios – der Grund sind wohl unklare Absprachen mit den US-Amerikanern.
Am Rande des internationalen Ministertreffens auf der US-Basis Ramstein hat es rund um einen geplanten Auftritt von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstag Irritationen gegeben. Wie der ARD-Reporter Martin Schmidt auf Twitter berichtete, hatte Lambrecht ursprünglich bei der Eröffnung eine Rede im Anschluss an US-Verteidigungsminister Lloyd Austin halten wollen.
Doch aus den Plänen wurde nichts: Laut dem Reporter, der t-online den Vorfall bestätigte, wurde die Live-Übertragung von Austins Rede an die in Ramstein nach deren Ende einfach abgebrochen – anstatt im Anschluss die Wortmeldung seiner deutschen Amtskollegin an die auf der US-Basis in Rheinland-Pfalz versammelten Journalisten zu übertragen. Schmidt zu t-online: "Dann war das Signal zu Austin plötzlich abgeschaltet und die Medienvertreter des Verteidigungsministeriums standen düpiert am Rand und wurden kurz hektisch."
Auftritt der kanadischen Kollegin überrascht
Als die überraschte deutsche Verteidigungsministerin dann um 12.20 Uhr ihr Statement vor der Presse abgeben wollte, kam es demnach erneut zu Konfusionen. Schmidt zu t-online: "Als alle deutschen Kameras aufgebaut waren, kam plötzlich die Verteidigungsministerin Kanadas um die Ecke, die sich selbst mehrfach vorstellen musste, und wollte unbedingt auch was sagen."
Im Hintergrund habe Lambrecht derweil weiter auf ihren Auftritt vor der Presse gewartet. Auf dem Ministertreffen kündigte die Verteidigungsministerin auch an, dass die Bundesregierung grünes Licht für die Lieferung ausgemusterter Bundeswehr-Panzer an die Ukraine gegeben habe. Flugabwehrpanzer des Typs Gepard sollen die Ukraine gegen die russische Invasionsarmee unterstützen. Die Panzer stammen aus den Beständen des Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW), der nach eigenen Angaben derzeit über rund 50 lieferbare Gepards verfügt.
Der Rüstungskonzern hatte bereits kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine um die Genehmigung zur Ausfuhr der Panzer gebeten. Die Bundesregierung kam dieser Bitte am Montag nach, wie Lambrecht am Dienstag mitteilte. Nach Angaben aus Regierungskreisen gegenüber AFP könnten die Panzer direkt von KMW an die Ukraine ausgeliefert werden, es ist kein Ringtausch-Geschäft vorgesehen. Die Kosten könnten von Deutschland oder der Nato getragen werden.
- Eigene Recherche