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"Querdenker" trauern um Ex-Polizisten Karl Hilz (†64)


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Vom Verfassungsschutz beobachtet
"Querdenker" trauern um Ex-Polizisten Karl Hilz


Aktualisiert am 22.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Karl Hilz: Der Erste Polizeihauptkommissar a.D. war der Hauptakteur der Querdenker-Szene in Bayern und bundesweit auf Tour..Vergrößern des Bildes
Karl Hilz: Der Erste Polizeihauptkommissar a.D. war der Hauptakteur der Querdenker-Szene in Bayern und bundesweit auf Tour.. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Die Nachricht verbreitete sich am Samstag wie ein Lauffeuer in der "Querdenker"-Szene: Sie betrauert den Ex-Polizisten Karl Hilz, einen der aktivsten Redner bei den Corona-Protesten.

Nach übereinstimmenden Berichten aus mehreren Kanälen der "Querdenker"-Szene ist der bayerische Ex-Polizist Karl Hilz am Freitag im Alter von 64 Jahren gestorben. Hilz war zentraler Akteur der Corona-Proteste in Bayern und reiste seit rund eineinhalb Jahren bundesweit zu Kundgebungen. Dabei wurde er auch mehrfach in Gewahrsam genommen.

Der Tod wurde unter anderem in seinem eigenen Kanal gemeldet. "Der bayrische Sturschädel hat uns verlassen", hieß es dort. Das Posting trägt die Überschrift "Habe die Ehre", ein Satz, für den Hilz bekannt war. Im Posting wird von langjährigen gesundheitlichen Beschwerden berichtet, von denen er völlig erschöpft gewesen sei. Auch der in Tansania lebende Bodo Schiffmann bestätigte die Meldung in seinem Kanal: Er habe das seit Freitag gewusst, es habe aber eine Nachrichtensperre gegeben.

Hilz gründete die "Polizisten für Aufklärung"

Der Erste Polizeihauptkommissar a. D. Hilz war einer der Gründer und der Vorsitzende eines Vereins "Polizisten für Aufklärung", in dem sich ehemalige oder aktive, aber zwischenzeitlich beurlaubte Polizisten und Unterstützer organisiert haben. Der Verein ist offenbar ein Versuch, in den Sicherheitsstrukturen Anhänger zu gewinnen. Auf der Seite erschien am Samstag auch ein Nachruf.

Hilz war offenbar einer der "Querdenker", die vom Verfassungsschutz beobachtet wurden. Er selbst sprach wiederholt vom "Widerstandsrecht" nach dem Grundgesetz und sah durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie das Grundgesetz außer Kraft gesetzt.

Hilz trat zur Bundestagswahl an

Hilz war zudem einer der Initiatoren und Sprecher des Bündnisses "Volksbegehren Landtag abberufen", mit dem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder entmachtet werden sollte. Zur Bundestagswahl war Hilz parteilos als Direktkandidat angetreten. In seinem Münchner Wahlkreis kandidierten auch die prominenten Politiker Daniel Föst (FDP), Florian Post (SPD) und Petr Bystron (AfD). 2008 war Hilz für die "Freien Wähler" zur Landtagswahl angetreten.

Nach seinem Tod wird in seinem Kanal zu Schenkungen aufgerufen, weil er 35.000 Euro Rechtsanwaltskosten hinterlasse. Im April war er zunächst wegen Verstoßes gegen das Bayerische Waffengesetz zu 100 Tagessätzen zu je 100 Euro verurteilt worden. Er hatte zu einer Demonstration ein Taschenmesser (Klingenlänge 6,5 Zentimeter) einestecken, was bei Demos verboten ist. In einem Berufungsprozess wurde er jedoch freigesprochen.

Verwendete Quellen
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