20-Jähriger getötet Polizeigewerkschaft warnt vor Radikalisierung in der Corona-Leugner-Szene
Nach der Bluttat von Idar-Oberstein warnt die GdP vor einem zunehmenden Gewaltpotential in der Querdenker-Szene. Bereits jetzt nehme man bei Demonstrationen eine Verrohung wahr, die man genau beobachten müsse.
Nach der Tötung eines Tankstellenkassierers im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein hat die Polizeigewerkschaft GdP vor einer Radikalisierung der Corona-Leugner-Szene gewarnt. "Das ist der erste Fall einer Tötung in Verbindung mit Corona", sagte GdP-Vize Jörg Radek den Zeitungen der Funke Mediengruppe am heutigen Mittwoch. "Wir nehmen seit letztem Jahr eine Radikalisierung von Corona-Gegnern wahr." Die schwere Straftat sei jedoch bislang ein Einzelfall.
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Die Tat in Idar-Oberstein sei kaum in Worte zu fassen. "Da erschießt offenbar ein Gegner der Corona-Maßnahmen einen Kassierer in einer Tankstelle, nur weil er ihn zum Tragen der Maske ermahnt hat." Bei Demonstrationen gebe es immer mehr Angriffe auf Medienschaffende und Übergriffe gegen Polizisten, betonte Radek. "Es ist wichtig, dass die Sicherheitsbehörden radikale Kräfte in den Blick nehmen. Sei es von links, rechts oder aus der Querdenker-Szene", forderte er.
Am Samstagabend war ein 20-Jähriger in einer Tankstelle in Idar-Oberstein erschossen worden. Nach Angaben der Ermittler hatte er den Tatverdächtigen zuvor auf die Einhaltung der Maskenpflicht hingewiesen. Es sei zu einer Diskussion gekommen. Der Mann habe die Tankstelle daraufhin wieder verlassen.
Verdächtiger trat polizeilich nicht in Erscheinung
Rund anderthalb Stunden später habe der Tatverdächtige erneut die Tankstelle betreten und dieses Mal eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen. Als er an der Kasse gewesen sei, habe er die Maske heruntergezogen, worauf es erneut einen Wortwechsel gegeben habe. Der Verdächtige habe dann einen Revolver aus der Hosentasche gezogen und einen tödlichen Schuss auf den Kassierer abgegeben.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben einen 49-jährigen Deutschen wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft genommen. Er sei polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten. Nach den bisherigen Vernehmungen habe der Tatverdächtige aus Ärger über die Zurückweisung bei seinem ersten Besuch in der Tankstelle und der Aufforderung des Kassierers, eine Mund-Nasen-Bedeckung anzulegen, gehandelt. Auch habe er angegeben, die Corona-Schutzmaßnahmen abzulehnen.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters