Aktuelle Lage in Deutschland Spahn zu Maskenkauf: "Besser 1.000 zu viel als eine zu wenig"
Gesundheitsminister Jens Spahn hat den Kauf von Masken zu Beginn der Pandemie verteidigt. Gleichzeitig warnte er vor der Ausbreitung der Delta-Mutation. Auch RKI-Chef Wieler fand deutliche Worte.
Gesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler haben sich besorgt über die weitere Ausbreitung der Delta-Mutation in Deutschland gezeigt. "Es ist nicht die Frage, ob Delta die führende Variante wird, sondern wann", sagte Wieler. Spätestens im Herbst werde sie die Oberhand haben. Wichtig sei daher der vollständige Impfschutz mit der zweiten Impfung. In Deutschland habe die Variante derzeit einen Anteil von sechs Prozent.
"Wir sind sehr froh und sehr dankbar darüber, wie sich die Zahlen entwickeln", sagte Wieler bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Spahn. Aber die Pandemie sei nicht vorbei. Deutschland dürfe seine Erfolge jetzt nicht leichtfertig verspielen. Insofern sei es wichtig, weiterhin nur "behutsam und kleinschrittig" zu öffnen.
Bei den Corona-Impfungen hat nach Angaben von Spahn inzwischen jeder zweite Bürger in Deutschland mindestens eine Spritze bekommen. Stand heute erhielten 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung eine erste Dosis. Nach detaillierten Daten des Ministeriums sind dies 41,66 Millionen Menschen. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 29,6 Prozent der Bevölkerung oder 24,66 Millionen Menschen.
Keine Probleme wegen Curevac
Spahn bekräftigte, dass allein mit den Impfstoffen der beiden Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna nach jetzigem Stand allen Erwachsenen bis Ende Juli ein Impfangebot gemacht werden könne. Weitere erwartete Lieferungen von Astrazeneca und Johnson & Johnson kämen als eine Art Sicherheitspuffer hinzu. Der Rückschlag bei Studiendaten des Impfstoffes des deutschen Unternehmens Curevac vermindere das Tempo der Impfkampagne nicht.
Nach der Kritik des Bundesrechnungshofs, Spahn habe zu viele Masken gekauft, verteidigte sich der Gesundheitsminister. "Ich bin der Meinung: Besser 1.000 zu viel als eine zu wenig." Spahn habe zu Beginn der Pandemie nicht gewusst, welcher Beschaffungsweg am erfolgreichsten sein wird. Daher habe man, ähnlich wie bei den Impfstoffen, bei mehreren Herstellern bestellt.
- Nachrichtenagentur dpa und Reuters