Corona-Schutz bei Lehrern Politiker drängen auf Änderung der Impfverordnung
Lehrerinnen und Lehrer sowie Personal in Kitas sollen bei Impfungen vorgezogen werden. Mehrere Bundesländer haben sich dafür ausgesprochen. Schon am Montag könnte es eine Entscheidung geben.
Beschäftigte an Grundschulen und Kitas können damit rechnen, bei der Corona-Impfung schneller an die Reihe zu kommen als bisher geplant. Ebenso wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und mehrere Bundesländer unterstützt auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek entsprechende Pläne. "Beide Berufsgruppen nehmen Aufgaben wahr, die für unsere ganze Gesellschaft von ganz großer Bedeutung sind, was sich auch in der Impfpriorisierung zeigen sollte", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
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Ein solcher Schritt mit einer entsprechenden Änderung der Corona-Impfverordnung wird inzwischen immer wahrscheinlicher. Vertreter mehrerer Bundesländer haben sich dafür ausgesprochen. Nach Angaben von Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha ist eine Änderung bereits in Arbeit. Eine Grundsatzentscheidung solle am Montag voraussichtlich auch in der Gesundheitsministerkonferenz fallen, sagte der Grünen-Politiker am Samstag in Stuttgart.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte ebenfalls angekündigt, man wolle die Beschäftigten an Kitas und Grundschulen zügig in die nächsthöhere Impfgruppe nehmen und früher ein Impfangebot machen, weil in den Einrichtungen Abstand nicht möglich sei.
Dritte Welle steht offenbar bevor
Kurz vor dem Start des Schulbetriebs in zehn Bundesländern an diesem Montag mehren sich die Hinweise, dass in Deutschland eine dritte Corona-Welle bevorstehen könnte. Trotz des strengen Lockdowns ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt kaum noch oder gar nicht mehr gesunken. Mehr zu den aktuellen Corona-Zahlen lesen Sie hier. Experten führen dies auf die Ausbreitung deutlich ansteckenderer Virusvarianten zurück. Vor diesem Hintergrund hat die Debatte über eine raschere Corona-Impfung für Lehrkräfte und Erzieher deutlich neue Fahrt aufgenommen.
Bei der Impfreihenfolge in Deutschland wurden drei große Gruppen festgelegt: Gruppe eins mit "Höchster Priorität", Gruppe zwei: "Hohe Priorität", und Gruppe drei: "Erhöhte Priorität". Kita- und Grundschulbeschäftigte stehen nach der aktuellen Impfverordnung in Gruppe drei und wären damit voraussichtlich erst im Sommer dran. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder hatten das Gesundheitsministerium bei ihrer jüngsten Beratung aber gebeten, zu prüfen, ob diese Beschäftigten vorgezogen werden könnten. Dafür müsste die geltende Impfverordnung geändert werden.
- Nachrichtenagentur dpa