Transatlantische Beziehung Maas: Auch ohne Trump wird es "nicht mehr so gemütlich"
Bundesaußenminister Heiko Maas glaubt nicht, dass sich die Rolle der USA bei einer Abwahl von Präsident Donald Trump drastisch verändern werde. Europa müsse stärker werden, betont der SPD-Politiker.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat Deutschland und Europa vor der Illusion gewarnt, dass es im Fall einer Wahlniederlage von US-Präsident Donald Trump zu einer Kehrtwende in der amerikanischen Außenpolitik kommen könnte. "Wer jetzt in Europa alles auf einen Wechsel im Weißen Haus setzt, sollte sich darauf einstellen, dass es selbst in diesem Fall nicht mehr so gemütlich sein wird wie früher. Die US-amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik hat sich verändert, und zwar nicht erst seit Trump Präsident ist", sagte Maas der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" (Montag).
Maas: Europa muss selbst für Sicherheit sorgen
Die Rolle als Weltpolizist, die die USA einst für sich beansprucht hätten, wollten sie in dem bisher gekannten Ausmaß nicht mehr übernehmen, sagte Maas. Europa müsse künftig stärker selber sehen, was es für seine Sicherheit tun könne.
Die Vereinigten Staaten bleiben Maas zufolge für Deutschland der wichtigste Partner außerhalb Europas. "Deshalb bemühen wir uns, das transatlantische Verhältnis bei allen Meinungsunterschieden zukunftsfest zu machen. Dass die Kommunikation schwieriger geworden ist und das Weiße Haus Entscheidungen trifft, ohne vorher mit seinen Partnern in Europa zu sprechen, haben wir gelernt. Aber wir brauchen die USA auch in Zukunft. Übrigens auch umgekehrt", so Maas.
- Nachrichtenagentur dpa