Soldaten sollen Deutschland verlassen Bundesregierung bestätigt US-Pläne für Truppenabzug
Präsident Donald Trump will laut Medienberichten einen großen Teil der 34.500 US-Soldaten aus Deutschland abziehen. Jetzt ist auch die Bundesregierung über die Pläne informiert worden.
Nach tagelangen Spekulationen über einen Teilrückzug der US-Truppen aus Deutschland hat sich die US-Regierung erstmals offiziell gegenüber der Bundesregierung geäußert. "Die Bundesregierung ist darüber informiert worden, dass es in der US-Administration Überlegungen gibt, die Präsenz der US-Streitkräfte in Deutschland zu reduzieren", sagte Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin. "Eine abschließende Entscheidung gibt es nach unserem Kenntnisstand aber nicht."
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Demmers Worte deuteten darauf hin, dass die US-Regierung in dieser strategisch wichtigen Frage keine Konsultationen mit dem Verbündeten Deutschland sucht. Auf eine entsprechende Nachfrage wiederholte Demmer, dass die Bundesregierung lediglich "darüber informiert worden" sei. Noch am Montag hatte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gesagt, sie wisse lediglich aus den Medien über das angebliche Vorhaben der USA.
Republikaner stellen sich gegen Trumps Abzugspläne
Das "Wall Street Journal" hatte am Freitag berichtet, Präsident Donald Trump wolle voraussichtlich im September 9.500 der derzeit 34.500 in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen. Ihre Zahl solle dann dauerhaft auf 25.000 begrenzt werden. Ein Teil der Soldaten solle nach Polen verlegt werden.
Trumps Abzugspläne stoßen derweil bei seinen eigenen Republikanern auf Widerstand: "Wir glauben, dass solche Schritte die nationale Sicherheit der USA erheblich schädigen und die Position Russlands zu unserem Nachteil stärken würden", heißt es in einem Brief an Trump, den mehr als 20 Republikaner des Militärausschusses im Abgeordnetenhaus unterzeichneten.
Man glaube zwar, dass Nato-Verbündete wie Deutschland mehr zur gemeinsamen Verteidigung beitragen sollten, doch die Reduzierung der US-Soldaten in Europa könne zu "weiteren Aggressionen" aus Moskau führen. Aus Sicht der Abgeordneten würde dies auch logistische Probleme mit sich bringen. Über Deutschland werden Truppen zu amerikanischen Militärstützpunkten in der ganzen Welt verlegt.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa