"Dicht an dicht" AfD im Bundestag ignoriert demonstrativ Abstandsregeln
Die Bundestagsfraktion der AfD scheint von Corona-Einschränkungen nicht viel zu halten: Die Vizepräsidentin des Bundestags musste die Abgeordneten mehrfach zum Abstandhalten auffordern.
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hat die Abgeordneten im Bundestag aufgefordert, sich an die Corona-Abstandsregeln zu halten. Sie habe wahrnehmen müssen, dass die Regeln nach mehrmaliger Aufforderung in der AfD-Fraktion demonstrativ nicht eingehalten worden seien, sagte sie als Sitzungsleiterin in der Bundestagsdebatte am Donnerstag (die ganze Szene sehen Sie im Video oben oder hier).
Pau verwies auf Vereinbarungen im Ältestenrat und zwischen den Parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktionen, wonach nur gekennzeichnete Plätze im Plenarsaal eingenommen werden dürften und Zugänge zum Saal freigehalten werden müssten.
Während eines Redebeitrags hätten bis zu 15 Abgeordnete der AfD "dicht an dicht" hinter den Reihen der Fraktion gestanden und zum Teil auch im Weg des Zugangs zum Plenarsaal, kritisierte Pau. Sie bitte darum, die Verabredungen umzusetzen.
Zuvor hatte es bereits nach einer namentlichen Abstimmung Unmut über die Missachtung des Mindestabstands gegeben. Am Ende ihres Redebeitrags zu sozialen Maßnahmen in der Pandemie ging die SPD-Abgeordnete Daniela Kolbe auf die Situation ein, die sie als „sehr beklemmend“ beschrieb. Sie forderte die anderen Abgeordneten auf, mit Hinblick auf die Vorbildfunktion und die eigene Gesundheit, die Abstandsregelungen einzuhalten.
- Nachrichtenagentur dpa
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