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Bei Corona-Demo in Berlin: Video zeigt Attacke auf ARD-Kamerateam


Bei Corona-Demo in Berlin
Video zeigt Attacke auf ARD-Kamerateam

Von dpa
Aktualisiert am 07.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Video zeigt Angriff: Auf einer Demonstration in Berlin ist ein ARD-Kamerateam attackiert worden.Vergrößern des Bildes
Video zeigt Angriff: Auf einer Demonstration in Berlin ist ein ARD-Kamerateam attackiert worden. (Quelle: t-online.de)

Erneut hat es in Berlin eine Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen gegeben. Dabei wurden nicht nur Polizisten, sondern auch wieder Medienvertreter verletzt.

Nach einem Angriff auf ein Kamerateam der ARD in Berlin ist ein Tatverdächtiger nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen worden. Das sagte ein Sprecher am frühen Donnerstagmorgen. Gegen den 46-Jährigen liege eine Strafanzeige wegen Körperverletzung vor.

Die Aufnahmen vom Angriff sehen Sie oben im Video oder hier.

Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen war am Mittwoch vor dem Reichstagsgebäude ein Tonassistent angegriffen worden. Ein Mann habe versucht, ihn zu treten – traf dabei aber offenbar die Mikrofon-Angel, die dann gegen den Kopf des Kameramannes schlug, wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte. Der Tatverdächtige habe versucht zu flüchten, sei dann aber festgenommen worden.

Zweiter Angriff auf Journalisten binnen einer Woche

Nach Angaben des ARD-Hauptstadtstudios hatte sich ein Teilnehmer der Versammlung spontan aus der Menge gelöst und einen Tonassistenten getreten. Die Polizei habe unmittelbar reagiert. Dem Kameramann und dem Tonassistenten gehe es gut. Bereits am 1. Mai war ein Kamerateam in Berlin angegriffen worden.

Die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, twitterte: "Unserem Team geht es zum Glück gut, aber solche Angriffe gegen die #Presse sind widerlich! #ARD Team wurde angegriffen".

ARD-Chefredakteur Rainald Becker schrieb am Abend auf Twitter: "Erst ein Kamerateam des ZDF, heute ein Team der ARD. Wer Journalisten angreift und an ihrer Arbeit hindert, greift die Demokratie an."

Nach Angaben der Polizei hatten sich am Mittwoch 350 bis 400 Menschen vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Sie seien offenbar einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt, darauf deuteten etwa mitgebrachte Plakate hin. In Berlin sind wegen der Pandemie derzeit Demos mit bis zu 50 Teilnehmern erlaubt.

Polizei löste Demo auf

Polizisten hätten das Gespräch gesucht und auf die Abstandsregeln hingewiesen, schilderte eine Polizeisprecherin. "Einsatzkräfte forderten die Menschen mehrfach persönlich und über Lautsprecher auf, den Platz zu verlassen und lösten die Ansammlung letztlich auf", twitterte die Polizei.

Augenzeugen berichteten, dass ganz verschiedene Gruppierungen vor Ort waren. Viele Menschen seien aggressiv gewesen. Teilnehmer riefen "Wir sind das Volk". Manche hatten Deutschlandfahnen dabei. Auf dem Plakat einer Demonstrantin war zu lesen: "Lasst dem Leben wieder seinen Lauf." Die Polizei machte keine näheren Angaben zu den Teilnehmern.

Gewalt gegen Einsatzkräfte

Es sei unter anderem zu Beleidigungen, Widerstandshandlungen und Körperverletzung gegen Polizisten gekommen, sagte die Polizeisprecherin. Die Beamten setzten Platzverweise durch und nahmen die Personalien von 24 Menschen auf. Insgesamt waren demnach 260 Polizisten im Einsatz, gegen 19.00 Uhr war der Einsatz beendet.

Am 1. Mai war in Berlin ein Team der ZDF-Satiresendung "heute-show" attackiert worden. Es drehte bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln am Rosa-Luxemburg-Platz. Danach wurde das Kamerateam von einer Gruppe vermummter Täter angegriffen. Sechs Menschen wurden dabei nach Angaben des ZDF verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Der Satiriker Abdelkarim hat den Überfall auf sein ZDF-Kamerateam nach eigener Aussage wie einen brutalen Kriegsfilm erlebt.

Vor der Volksbühne hatten zuletzt mehrfach Gegner der Eindämmungsverordnungen aus allen möglichen politischen Richtungen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert, unter den Teilnehmern waren auch Rechtspopulisten und Anhänger von Verschwörungstheorien. Auch diese Versammlungen waren nicht erlaubt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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