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Behörden sollen Helfer von Anis Amri außer Landes geschafft haben


Anschlag auf dem Breitscheidplatz
Bericht: Regierung soll Agenten-Verwicklung vertuscht haben

Von t-online, jmt

Aktualisiert am 23.02.2019Lesedauer: 2 Min.
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Protokoll: So lief der Terroranschlag am Breitscheidplatz in Berlin am 19.12.2016 ab. (Quelle: t-online)
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Ein marokkanischer Agent soll dem Terroristen Anis Amri bei dem Lkw-Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz geholfen haben. Kurz danach schafften die Behörden den Mann außer Landes.

Der islamistische Terrorist Anis Amri soll bei dem verheerenden Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 einen Helfer gehabt haben. Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, dabei handele es sich um einen Agenten des marokkanischen Geheimdienstes namens Bilel A. Er habe vor der Strafverfolgung geschützt werden sollen – die Entscheidung, ihn abzuschieben, sei bereits neun Tage nach dem Anschlag "auf politischer Ebene gefallen". Unbestritten ist, dass der Tunesier zwei Monate später ausgeflogen wurde.

Mutmaßlicher Helfer schlug Zeugen ins Koma

Focus beruft sich bei dem Bericht auf geheime Ermittlungsakten, Informationen aus Sicherheitskreisen – und ein bislang unter Verschluss gehaltenes Überwachungsvideo vom Tatort am Breitscheidplatz. Die Aufnahmen zeigten einen Mann mit dem Aussehen von Bilel A.: In dem Moment als Amri den Lkw verließ, mit dem er in den Weihnachtsmarkt gerast war, habe der Helfer einen Zeugen mit einem Kantholz niedergeschlagen, um dem flüchtenden Terroristen den Weg freizumachen. Das Opfer des Schlags liege bis heute im Koma. Wenig später habe A. Fotos des Tatorts per Handy verschickt.

Mehrere Parlamentarier forderten im "Focus" die Vernehmung des mutmaßlichen Terrorhelfers im Untersuchungsausschuss des Bundestages. Mehrere Mitglieder erklärten, ihnen lägen die Aufnahmen der Überwachungskamera nicht vor. Nun ist eine Mehrheit im Ausschuss offenbar für die Vernehmung. Offen ist aber noch, ob Bilel A. in Berlin oder im Ausland vernommen werden soll. Gegen den Mann wurde damals laut Ausschussvorsitzenden Armin Schuster (CDU) eine Wiedereinreisesperre verhängt.

Bundesanwaltschaft hielt Haftbefehl für nicht möglich

Der abgelehnte Asylbewerber Anis Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen gekapert, war damit in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gerast und hatte dabei zwölf Menschen getötet. Nach dem Anschlag konnte er nach Italien fliehen, wo er von der Polizei erschossen wurde.


Auf Anfrage des "Focus" begründete ein Sprecher der Bundesanwaltschaft die Zustimmung seiner Behörde zu der eiligen Abschiebung von Bilel A. damit, dass es zum damaligen Zeitpunkt angeblich nicht möglich gewesen wäre, einen Haftbefehl gegen A. zu erwirken. Bundesinnenminister Horst Seehofer will die Abschiebung nun prüfen lassen.

Verwendete Quellen
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