Reaktionen zur Bayern-Wahl "Ein Desaster für SPD und CSU"
Die CSU verliert zehn Prozent, die SPD halbiert ihr Ergebnis und die Grünen werden zweitstärkste Kraft. Die Bayern-Wahl löst ein Beben im politischen Deutschland aus. Die Reaktionen im Überblick.
"Wir nehmen es an mit Demut und werden daraus Lehren ziehen müssen."
Markus Söder, Bayerns Ministerpräsident
"Das ist schmerzlich, auch wenn ich schon viele schmerzliche Dinge in der Politik erlebt habe, das ist eine neue Erfahrung. Natürlich müssen wir im Laufe der nächsten Tage auch die Ursachen herausarbeiten."
Horst Seehofer, CSU-Chef und Bundesinnenminister
"Ich habe seit einem Dreivierteljahr wiederholt intern gesagt, dass wir rechts nicht so viel gewinnen können."
Barbara Stamm, CSU-Landtagspräsidentin
"Das ist eine schwere Niederlage. Alles unter 40 Prozent ist schrecklich für die CSU."
Erwin Huber, früherer CSU-Chef
"Dass die Streitigkeiten der vergangenen Monate, insbesondere auch der Tonfall und der Stil, kein Rückenwind für die Wahlen in Bayern waren, steht außer Frage."
Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Generalsekretärin
"Die CSU würde einen großen Fehler machen, wenn sie dieses traurige Ergebnis damit begründet, dass Horst Seehofer und Berlin dafür die Verantwortung tragen. Es gibt viele Gründe, auch parteiinterne. Horst Seehofer als Sündenbock wäre viel zu schlicht."
Wolfgang Bosbach, CDU-Politiker
"Dieses Bayern braucht wieder eine politische Partei, die endlich die Probleme der Menschen löst und nicht ständig neue Probleme produziert. Und deswegen hat dieses Landtagswahl-Ergebnis Bayern jetzt schon verändert."
Katharina Schulze, Grünen-Spitzenkandidatin in Bayern
"Was für ein Abend. Einfach nur wow."
Annalena Baerbock, Grünen-Vorsitzende
"Die Gründe für die Niederlage werden und müssen wir auf allen Ebenen sorgfältig analysieren. Einer der Gründe ist die schlechte Performance der großen Koalition. Es ist uns nicht gelungen, uns vom Richtungsstreit von CDU und CSU freizumachen."
Andrea Nahles, SPD-Chefin
"Fast die gesamte Nachwahlkommentierung der Parteien ist sinnbildlich dafür, wie sehr unsere politischen Rituale aus der Zeit gefallen sind. Ablenkungen, Binsen, Nabelschau, Botschaften nach innen. Heute besonders schlimm. Genauso unzeitgemäß wie Verhandlungen nachts um 3 Uhr."
Kevin Kühnert, Juso-Vorsitzender
"Wahlausgang ist ein Desaster für SPD+CSU. Unser Fehler in Bayern: wir haben schon vor Jahren die politische Mitte preisgegeben und werden deshalb von Abstrafung der Volksparteien besonders hart getroffen. Hauptursache für d.Debakel: die politische Geisterfahrt von Söder+Seehofer."
Thomas Oppermann SPD-Bundestagsvizepräsident
"Wir werden der CSU machbare Vorschläge auf den Tisch legen und ich bin überzeugt, die CSU wird anbeißen."
Hubert Aiwanger, Vorsitzender Freie Wähler
- Eigene Recherchen
- Bayerischer Rundfunk
- dpa