Interner EU-Bericht Aus der Türkei kommen wieder deutlich mehr Migranten
Seit Jahresbeginn sind fast 39.000 Menschen aus der Türkei in die EU gekommen, trotz des Flüchtlingsabkommens mit Ankara. Ein Großteil waren türkische Staatsbürger.
Die Zahl der Menschen, die über die Türkei in die Europäische Union gelangen, ist laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" in diesem Jahr wieder stark gestiegen. Zwischen Januar und Mitte September seien 38.687 Migranten über die Türkei in die EU gelangt, 43 Prozent mehr als im Vorjahr, berichtete die "WamS" unter Berufung auf einen internen Bericht der EU-Kommission.
Allein 36.423 Menschen flohen demnach aus oder über die Türkei nach Griechenland, davon etwa ein Drittel auf dem Landweg. Weitere Ankunftsländer waren dem Bericht zufolge Italien, Bulgarien und Zypern.
Abkommen hat bislang funktioniert
Dem EU-Kommissionsbericht zufolge seien 45 Prozent der über den Landweg von der Türkei nach Griechenland gekommenen Menschen türkischer Nationalität gewesen, berichtete die "WamS".
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In einem Flüchtlingsabkommen mit der EU hatte die Türkei 2016 zugesagt, alle neu auf den griechischen Inseln ankommenden Flüchtlinge zurückzunehmen und stärker gegen Schlepperbanden vorzugehen. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Ankunftszahlen in Griechenland. Im Gegenzug erhielt Ankara Milliardenhilfen zu Versorgung der Flüchtlinge im eigenen Land.
- AFP