t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschlandAußenpolitik

Reparationen: Polen sieht Recht auf 440 Milliarden Euro


Mögliche Reparationsforderungen
Polen sieht Recht auf 440 Milliarden Euro Schadensersatz

Von afp
23.03.2018Lesedauer: 1 Min.
Einmarsch der deutschen Truppen in Polen am 01.09.1939: Warschau erwägt jetzt, Reparationen zu fordern.Vergrößern des Bildes
Einmarsch der deutschen Truppen in Polen am 1. September 1939: Warschau erwägt jetzt, Reparationen zu fordern. (Quelle: dpa-bilder)

Ein Ausschuss des polnischen Parlaments hat sich mit möglichen Reparationsforderungen an Deutschland befasst. Warschau könnte demnach eine hohe Milliardenrechnung gegenüber Berlin aufmachen.

Den polnischen Opfern Hitler-Deutschlands stehen nach Angaben aus Warschau individuelle Entschädigungen in Höhe von insgesamt 440 Milliarden Euro (543 Milliarden Dollar) zu. Diese Zahl nannte der Vorsitzende des vom Parlament eingesetzten Ausschusses für die Reparationsforderungen, Arkadiusz Mularczyk. Er verwies vor den Abgeordneten auf eine Studie aus dem Jahr 1990, wonach es in Polen "13,32 Millionen direkte Opfer von Nazi-Deutschland" gab.

Es handele sich um Vertriebene, Insassen der Arbeits- und Konzentrationslager, verstümmelte Zivilisten, Witwen, Kriegswaisen und Opfer von Krankheiten unter der deutschen Besatzung und während des Krieges. Die Studie habe damals die möglichen Reparationsforderungen an Deutschland mit 284 Milliarden Dollar angesetzt, sagte der Politiker der rechtsnationalen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Bei in Rechnungstellung der Kaufkraft des Dollar im Jahr 2017 ergebe sich die Summe von 543 Milliarden Dollar.

Bundesregierung verweist auf Forderungsverzicht

Die Bundesregierung lehnt die Forderungen ab und verweist darauf, dass Polen 1953 "verbindlich und mit Wirkung für ganz Deutschland" auf weitere Reparationszahlungen verzichtet und dies in späteren Jahren mehrfach bestätigt habe. Die polnische Seite stellt die Gültigkeit der Erklärung von 1953 infrage und argumentiert, die damalige Führung in Warschau habe auf sowjetischen Druck hin gehandelt.

Während der sechsjährigen NS-Besatzung wurden sechs Millionen Polen getötet, darunter drei Millionen mit jüdischen Wurzeln. Warschau wurde 1944 praktisch dem Erdboden gleichgemacht.

Verwendete Quellen
  • AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website