Nach Tod von Buchenwald-Überlebendem Russische Vertreter bei Gedenkfeier zu KZ-Befreiung unerwünscht
Ein ukrainischer Buchenwald-Überlebender war bei einem russischen Angriff getötet worden. Vertreter Russlands sollen deswegen nicht am Gedenken zur Befreiung des Konzentrationslagers teilnehmen.
Bei den Gedenkfeiern zum 77. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen sind offizielle Vertreter von Russland und Belarus wegen des Ukraine-Kriegs unerwünscht. "Wir haben den konsularischen Vertretungen schriftlich mitgeteilt, dass sie bei den Veranstaltungen nicht willkommen sind", sagte Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, in Nordhausen.
Offizielle Vertreter der beiden Länder bei den Feierlichkeiten zu empfangen, sei eine unerträgliche Vorstellung, sagte Wagner mit Blick auf den Tod des Buchenwald-Überlebenden Boris Romantschenko im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
Der 96-jährige Romantschenko, zuletzt Vizepräsident des internationalen Komitees von Überlebenden der beiden Lager, war Mitte März bei einem russischen Bombenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw getötet worden. Sein Tod hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Die nationalsozialistischen Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora waren am 11. April 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs von US-Truppen befreit worden.
- Nachrichtenagentur dpa