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Kabul-Einsatz: Steinmeier verleiht General Arlt das Verdienstkreuz


"Großes geleistet"
Bundeswehr-General erhält Verdienstkreuz für Kabul-Einsatz

Von dpa
Aktualisiert am 17.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Brigadegeneral Jens Arlt (r) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.Vergrößern des Bildes
Brigadegeneral Jens Arlt (r) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Stellvertretend für die deutschen Soldaten in Afghanistan hat ein Brigadegeneral vom Bundespräsidenten eine besondere Ehrung erhalten. Mehr als 5.300 Menschen waren ausgeflogen worden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Leistung der deutschen Soldaten beim gefährlichen Evakuierungseinsatz in Kabul gewürdigt. Ihren Kommandeur, Brigadegeneral Jens Arlt, zeichnete er stellvertretend für alle mit dem Bundesverdienstkreuz aus. "Herr General, Sie stehen für das Beste der Bundeswehr – und unser Land ist Ihnen zu Dank verpflichtet", sagte Steinmeier am Freitag in einer Feierstunde im Schloss Bellevue in Berlin. Zugleich mahnte er ehrliche Antworten auf die vielen "schmerzhaften Fragen" an, die der 20 Jahre dauernde Afghanistan-Einsatz nach der Machtübernahme der Taliban hinterlasse.

Die deutsche Evakuierungsoperation in der afghanischen Hauptstadt Kabul und der usbekischen Hauptstadt Taschkent habe unter schwierigsten Bedingungen mehr als 5.300 Menschen aus 45 Ländern in Sicherheit gebracht, sagte Steinmeier. "Wir würdigen einen Einsatz, der den Beteiligten viel abverlangt hat, mehr als sich die meisten Menschen überhaupt vorstellen können." Alle Beteiligten am Flughafen in Kabul hätten "nicht nur Großes geleistet, sie haben auch Schreckliches erlebt".

"Evakuierung unter außergewöhnlicher Gefahr auf vorbildliche Weise geführt"

Steinmeier schloss in seinen Dank auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts, des Bundesnachrichtendienstes, der Bundespolizei, der Krisenunterstützungsteams und die internationalen Partner mit ein. An Brigadegeneral Arlt gewandt, sagte er: "Sie haben die militärische Evakuierung unter außergewöhnlicher Gefahr auf vorbildliche Weise geführt. Sie haben diese Leistung unter ständiger Bedrohung, in einem unübersichtlichen Umfeld, physischen wie psychischen Extrembedingungen und nicht zuletzt unter intensiver Beobachtung durch Medien, Politik und Bevölkerung erbracht."

Arlt, der Kommandeur der Luftlandebrigade 1 ist, betonte in einer kurzen Erwiderung, es habe sich um eine "Teamleistung" gehandelt. Er nehme die Auszeichnung stellvertretend für alle entgegen, "die ich führen durfte". Zugleich sagte er: "Es war für mich eine Ehre, diesen Verband zu führen." Arlt bedankte sich auch bei den Familien seiner Soldaten, die ihnen bei solchen Einsätzen den Rücken frei hielten.

Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will in der kommenden Woche am Evakuierungseinsatz beteiligte Soldaten auszeichnen. Sie werde dazu am Mittwoch im niedersächsischen Seedorf an einem Rückkehrerappell teilnehmen, kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert an. Sie werde mit Soldatinnen und Soldaten sprechen und einigen von ihnen stellvertretend für das gesamte Kontingent die Einsatzmedaille überreichen. Auch die Wehrbeauftragte Eva Högl und Fachpolitiker des Bundestages werden in Seedorf erwartet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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