Geringster Anstieg seit 2012 Zahl der Asylsuchenden in Deutschland nimmt zu
Die Zahl der Schutzsuchenden aus dem Ausland nimmt zu – der Anstieg ist allerdings so gering wie zuletzt 2012. Aus drei Ländern fliehen besonders viele Menschen nach Deutschland.
Die Zahl der schutzsuchenden Ausländer in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen – allerdings verläuft die Zunahme nicht mehr so schnell. Ende 2019 waren knapp 1,84 Millionen Schutzsuchende im Ausländerzentralregister (AZR) registriert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg um 57.000 beziehungsweise drei Prozent. Das war der geringste Anstieg seit dem Jahr 2012.
Großteil aus Syrien, Afghanistan und Irak
Schutzsuchende sind nach der Definition der Behörde Ausländer, die sich unter Berufung auf völkerrechtliche, humanitäre oder politische Gründe in Deutschland aufhalten. Bei insgesamt 266.000 Menschen war Ende 2019 über den Asylantrag noch nicht rechtskräftig entschieden. Das waren 40.000 weniger als Ende 2018.
Rund 1,36 Millionen Schutzsuchende verfügten Ende 2019 über einen humanitären Aufenthaltstitel und damit über einen anerkannten Schutzstatus. Das waren 77.000 oder sechs Prozent mehr als im Vorjahr.
Die drei Herkunftsstaaten Syrien (41 Prozent), Afghanistan (elf Prozent) und Irak (zehn Prozent) machten zusammen den Großteil aller Schutzsuchenden mit anerkanntem Schutzstatus aus. Für die große Mehrheit ist der anerkannte Schutzstatus zeitlich befristetet.
Vermehrt Asylanträge abgelehnt
In 213.000 Fällen wurde das Asylgesuch abgelehnt oder die Betroffenen verloren ihren Schutzstatus. Das waren rund 20.000 mehr als Ende 2018. Dies ist unter anderem auf eine weitere Abarbeitung der Asylverfahren zurückzuführen.
84 Prozent davon waren geduldet, das heißt, die Abschiebung wurde vorübergehend ausgesetzt. Ende 2019 machten afghanische (zwölf Prozent), irakische (zehn Prozent) und russische Staatsangehörige (fünf Prozent) die größten Anteile an Schutzsuchenden mit abgelehntem Schutzstatus aus.
- Nachrichtenagentur AFP