"Wir haben es satt!" Tausende demonstrieren für umweltfreundlichere Landwirtschaft
In Berlin fordert ein Bündnis aus Bauern, Klima- und Tierschützern eine umweltfreundlichere Landwirtschaft und eine Wende in der Agrarpolitik. Es wurden über 15.000 Teilnehmer erwartet.
In Berlin haben Tausende Menschen mit mehr als 150 Traktoren für eine umweltfreundlichere Agrarpolitik demonstriert. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis aus Bauern, Klima- und Tierschützern sowie weiteren Verbänden. Unter dem Motto "Wir haben es satt!" fordern die Aktivisten die Bundesregierung zu einer Wende in der Agrarpolitik hin zu besseren Klima- und Tierschutzmaßnahmen auf. Erwartet wurden zur zehnten Auflage des Protestzuges mindestens 15.000 Teilnehmer. Die Veranstalter sprachen am frühen Nachmittag in einer Twitter-Nachricht von 27.000 Demonstranten.
Klimakrise, Nitrat, Artensterben
"Wir erleben seit vielen Jahren, dass das Landwirtschaftsministerium die Agrarindustrie hofiert", erklärte Bündnis-Sprecher Christian Rollmann. Die Klimakrise, zu viel Nitrat im Grundwasser und das dramatische Artensterben zeigten, dass es so nicht weitergehen könne. Das Bündnis macht die Bundesregierung für die Schließung von 130.000 Bauernhöfen seit 2005 verantwortlich.
Bäuerinnen und Bauern übergaben am Vormittag eine Protestnote an Regierungsvertreter aus rund 70 Ländern, die zu einer Agrarministerkonferenz in Berlin zusammengekommen waren. Gastgeberin ist Bundesministerin Julia Klöckner (CDU). Zugleich findet noch bis zum 26. Januar die Grüne Woche statt, bei der sich 1.800 Aussteller in den Hallen unter dem Funkturm präsentieren. Partnerland ist in diesem Jahr Kroatien.
- Nachrichtenagentur dpa