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Dschungelcamp 2020: Buschbrände in Australien – Kritik an IBES hält an


Buschbrände in Australien
"Hochgradig geschmacklos" – Kritik am Dschungelcamp hält an

Von dpa
Aktualisiert am 09.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Elisabeth Motschmann: Die medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion spricht sich gegen das Dschungelcamp aus. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Elisabeth Motschmann: Die medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion spricht sich gegen das Dschungelcamp aus. (Archivbild) (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)

Am Freitag will RTL in Australien sein alljährliches Dschungelcamp starten – trotz der heftigen Buschbrände auf dem Kontinent. Kritiker sprechen vom "Tanz auf dem Vulkan". Und die Debatte geht weiter.

Die Kritik am RTL-Dschungelcamp in Australiens Katastrophenjahr 2020 reißt nicht ab. Nun fordert auch die Medienexpertin der Union im Bundestag den Privatsender auf, die Show angesichts der heftigen Buschbrände auszusetzen. "In Australien brennen die Wälder, ein ganzer Kontinent leidet unter dem Feuer. Menschen und Tiere sterben, viele verlieren ihre Häuser. Die Umwelt wird großflächig zerstört. Dies ist nicht die geeignete Szenerie für eine leichte Unterhaltungssendung wie das 'Dschungelcamp'", teilte die medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, die Bremer Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann, am Donnerstag mit. Gegenüber t-online.de forderte sie politische Stimmen jedoch zur Zurückhaltung auf.

"Die breit geführte, emotionale Debatte bei uns zeigt, dass viele Menschen es als hochgradig geschmacklos empfänden, wenn RTL das Dschungelcamp dennoch aus Australien ausstrahlen würde." Sie empfehle dem Sender daher, "das Dschungelcamp dieses Jahr nicht in Australien durchzuführen". Die Entscheidung müsse der Sender als privates Medienunternehmen aber selbst treffen.

"Tanz auf dem Vulkan"

Zuvor hatte bereits der SPD-Bundestagspolitiker Karl Lauterbach an den Fernsehsender RTL appelliert, das Dschungelcamp dieses Jahr abzublasen. "Das Ganze erinnert an den Tanz auf dem Vulkan", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Die Moderatorin Sonja Zietlow verteidigte ihre Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" (IBES) gegen die Kritik. "Unsere australischen Kollegen sind mehr als dankbar, ihren Job bei IBES nicht (auch noch) zu verlieren!", schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite. "Diese Arbeit sichert ihnen nicht nur im Januar gutes Einkommen."

An der West- und Ostküste Australiens brennen seit Oktober große Waldflächen. Mindestens 26 Menschen und viele Millionen von Tieren sind bereits gestorben. Tausende Häuser sind durch die Flammen schon verbrannt oder bedroht. Das Dschungelcamp startet am 10. Januar in die 14. Staffel. Ein RTL-Sprecher betonte: "Wir nehmen die Situation in Australien sehr ernst. Wir haben uns auch mit teils direkt betroffenen australischen Crewmitgliedern ein persönliches Bild von der Situation gemacht. Die Buschbrände werden in der Sendung thematisiert."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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