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Bodo Ramelow will neue Hymne: Wolfgang Thierse hat eine andere Idee


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Ex-Bundestagspräsident
"Ich könnte mir vorstellen, die Hymne ergänzen zu lassen"


09.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Wolfgang Thierse: Der SPD-Politiker hält den Vorschlag von Bodo Ramelow für eigentümlich. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Wolfgang Thierse: Der SPD-Politiker hält den Vorschlag von Bodo Ramelow für eigentümlich. (Archivbild) (Quelle: IPON/imago-images-bilder)
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Braucht Deutschland eine neue Nationalhymne, wie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow fordert? Der SPD-Politiker Wolfgang Thierse hält das für übertrieben – aber er hat eine andere Idee.

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat mit einem eigenen Vorschlag auf Bodo Ramelows Forderung nach einer neuen Nationalhymne reagiert. Er glaube zwar nicht, dass die Ostdeutschen ein Problem mit der Hymne haben, sagte Thierse t-online.de: "1989 hat die Mehrheit der Ostdeutschen mitgesungen", sagte der SPD-Politiker, der selbst aus dem Osten kommt. "Ich bin verwundert, welche Themen Bodo Ramelow für wichtig hält".

Trotzdem machte Thierse einen eigenen Vorschlag: "Ich könnte mir vorstellen, die Hymne ergänzen zu lassen, um eine zweite und dritte Strophe, geschrieben von zeitgenössischen Dichtern."

Für Ramelow ist das Lied mit dem Nationalsozialismus verknüpft

Zuvor hatte sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow für eine neue deutsche Nationalhymne ausgesprochen. Viele Ostdeutsche würden das Lied nicht mitsingen, hatte er argumentiert. Das gelte zwar nicht für ihn selbst, aber auch er könne dabei "das Bild der Naziaufmärsche von 1933 bis 1945 nicht ausblenden", sagte der Linken-Politiker in einem Interview mit der "Rheinischen Post".

"Ich würde mir wünschen, dass wir eine wirklich gemeinsame Nationalhymne hätten", sagte Ramelow. Er wünsche sich einen Text, "der so eingängig ist, dass sich alle damit identifizieren können und sagen: Das ist meins."

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Das "Lied der Deutschen" hat eine lange Geschichte

Die deutsche Nationalhymne geht auf das "Lied der Deutschen" von Hoffmann von Fallersleben zurück. Von Fallersleben verfasste den Text 1841 und unterlegte ihn mit einer Melodie des österreichischen Komponisten Joseph Haydn.


Im Nationalsozialismus erfuhr das Lied eine verstärkt nationalistische Umdeutung: Die Nationalsozialisten sangen nur die erste Strophe des Liedes, die mit den Zeilen "Deutschland ... über alles in der Welt" beginnt und die das Land "von der Maas bis an die Memel" beschwört.

Heute besteht die deutsche Nationalhymne nur noch aus der dritten Strophe des Liedes, das mit den Worten "Einigkeit und Recht und Freiheit" beginnt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Material der dpa
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