Aufgaben zu schwer? Lehrergewerkschaft fordert Überprüfung des Mathe-Abi
Nach den Beschwerden über Mathe-Aufgaben in Abiturprüfungen fordert die Lehrergewerkschaft eine Überprüfung. Gegebenenfalls sollten Noten heraufgesetzt werden.
Angesichts der Proteste gegen das jüngste Mathematik Aufgaben für das Abitur fordert die Lehrergewerkschaft GEW eine Überprüfung in den Ländern, in denen sich viele Schüler von den Aufgaben überfordert gefühlt haben – und gegebenenfalls eine Heraufsetzung der Noten.
Die betreffenden Kultusministerien müssten sich mit den Schülern zusammensetzen, sagte Ilka Hoffmann, die im Vorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft für das Thema Schule zuständig ist, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Lag es an der Konstruktion der Aufgaben, waren vielleicht bestimmte Aufgaben nicht mehr lösbar, wenn man an den vorherigen gescheitert ist?", fragte sie. "Falls es Fehler bei der Aufgabenstellung gab, muss das Ziel sein, für die Zukunft zu lernen."
Sie betonte: "Im Fall zahlreicher Beschwerden muss sich eine Fachkommission noch einmal mit den Aufgaben befassen. Kommt diese zum Ergebnis, dass sie zu schwer waren, gibt es nur eine faire Lösung: Die Bewertung muss großzügiger ausfallen." In Bayern, Niedersachsen und Bremen haben die Kultusministerien angekündigt, die Prüfungen zu überprüfen. In Thüringen will das Bildungsministerium zunächst den Notendurchschnitt und Rückmeldungen von den Fachlehrern abwarten.
Hamburg will im Falle einer nötigen Notenänderung keinen Alleingang
Die Hamburger Schulbehörde hat mit Blick auf die möglicherweise zu schweren Mathematik-Abiturprüfungen die Lehrer um Stellungnahmen gebeten. "Wir hoffen, bis Ende der Woche Klarheit zu haben", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) in Hamburg.
Einen Alleingang Hamburgs für bessere Noten der Abiturienten werde es in der Sache aber nicht geben, betonte Rabe. Die entscheidende Frage sei, ob es gelingen werde, mit allen Bundesländern eine gemeinsame Lösung zu finden. "Das wird sicherlich nicht einfach werden." Aber vielleicht sei eine Lösung auch gar nicht nötig. Die Behörde werde nun zunächst abwarten, was die Hamburger Lehrer zur Abi-Mathe-Prüfung zurückmelden.
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Am Wochenende hatten sich zunächst Zehntausende Schüler in Bayern, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und dem Saarland, in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Thüringen und Sachsen-Anhalt über den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben beschwert und mit Online-Petitionen an ihre Kultusministerien gewandt. Am Montag kamen Schüler aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein hinzu, sodass die Zahl am Nachmittag bis auf rund 70.000 stieg, davon alleine rund 60.000 in Bayern.
- Nachrichtenagentur dpa