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"Harte Umbrüche": Merkel äußert Verständnis für Unmut vieler Ostdeutscher


"Harte Umbrüche"
Merkel äußert Verständnis für Unmut vieler Ostdeutscher

Von dpa
Aktualisiert am 29.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Diese völlige Enthemmung in der Sprache ist etwas, das wir nicht tolerieren dürfen in Deutschland".Vergrößern des Bildes
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Diese völlige Enthemmung in der Sprache ist etwas, das wir nicht tolerieren dürfen in Deutschland". (Quelle: Michael Kappeler/dpa)

Zu Gefühlsdingen äußert sich die Bundeskanzlerin selten. Vor dem Tag der Einheit zeigt Merkel nun Verständnis für "andere Lebensbiografien" im Osten. "Hass und Gewalt" weist sie aber entschieden zurück.

Vor dem Tag der Einheit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel Verständnis für den Unmut vieler Ostdeutscher gezeigt. Insgesamt sei die deutsche Einheit eine Erfolgsgeschichte, sagte die CDU-Vorsitzende der "Augsburger Allgemeinen". "Aber es ist schon auch so: Vieles, was Anfang der neunziger Jahre passiert ist, kommt jetzt bei den Menschen nochmal auf den Tisch." Viele hätten ihre Arbeit verloren, die Einheit habe zu harten Umbrüchen geführt. "Das ist niemals eine Rechtfertigung für Hass und Gewalt", betonte Merkel. "Aber es ist eine Erklärung für eine andere Lebensbiografie."

Die Kanzlerin vertrat die Ansicht, insgesamt gebe es seit der Bundestagswahl 2017 in Deutschland eine "gewisse Nervosität". Dies habe mit dem Wahlergebnis zu tun. "Aber sicher auch mit der Tatsache, dass das Thema Flüchtlinge dieses Land ein Stück weit spaltet." Dies dürfe aber nicht zu einer Vergiftung der Auseinandersetzungen führen: "Diese völlige Enthemmung in der Sprache ist etwas, das wir nicht tolerieren dürfen in Deutschland", sagte die Kanzlerin. "Davon bin ich zutiefst überzeugt."

Merkel kündigte einen entschiedenen Kampf gegen die AfD an. "Wir sollten alles tun, damit die AfD so klein wie möglich wird. Das heißt für mich: Die Probleme, die die Menschen umtreiben, ernst zu nehmen und zu lösen", sagte sie. "Aber auch da müssen wir einen klaren Schlussstrich ziehen, dort, wo Hass ist, wo generelle Verdächtigungen sind, wo Minderheiten ausgegrenzt werden. Da muss man sich absolut abgrenzen."

Verwendete Quellen
  • dpa
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