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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Falschmeldung zur Union "Titanic" legt "Bild" und weitere große Medien rein
Ein "Titanic"-Redakteur gibt sich auf Twitter als Hessischer Rundfunk aus und meldet, dass CSU und CDU getrennte Wege gehen. Große Medien fallen darauf zunächst rein.
Die "Titanic" hat mit einem Tweet die Nachrichtenagentur Reuters und große Onlineportale wie "Bild online", "Focus online" oder n-tv genarrt. Die Medien meldeten, CSU-Chef Horst Seehofer habe nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks das Unionsbündnis mit der CDU aufgekündigt. In dem Tweet von "Titanic"-Redakteur Moritz Hürtgen war ein Bild der fiktiven Sendung "HR Tagesgeschehen" zu sehen.
Reuters korrigierte seine Eilmeldung kurze Zeit später mit einer weiteren Eilmeldung: Der Vize-Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Hans Michelbach, hatte die angebliche Nachricht des Hessischen Rundfunks zurückgewiesen. Dies sei "Quatsch", sagte er zu Reuters. Auf Twitter sammelten Journalisten bereits die Screenshots von Falschmeldungen. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch stellte in der Sitzung des Bundestags eine Zwischenfrage an den SPD-Redner Helge Lindh, welche Konsequenzen die Entscheidung habe. Der CDU-Abgeordnete Marcus Weinberg als nächster Redner löste auf, dass die "Titanic" hinter der Meldung steckte.
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Moritz Hürtgen hatte der "Bild" bereits gefälschte Mails untergejubelt, die die Zeitung für echten Mail-Verkehr des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert hielt und groß darüber berichtete. Für die aktuelle Satireaktion hatte Hürtgen, der den Twitternamen @hrtgn hat, sich "HR Tagesgeschehen" genannt und sein Profilbild getauscht. Zudem hatte er vor der fiktiven Nachricht zur Unionsfraktion einige Tweets zu echten Meldungen des Hessischen Rundfunks abgesetzt.
Nach dem ersten Tweet und Eil-Meldungen weiterer Medien schob er einen Tweet nach, in dem er für ein Abo der "Titanic" warb.
- Eigene Recherchen