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Antisemitismus in Berlin: Juden mit Gürtel attackiert und beschimpft


Mit Flasche und Gürtel geschlagen
Antisemitischer Angriff auf zwei Männer in Berlin

Von t-online, js

Aktualisiert am 18.04.2018Lesedauer: 2 Min.
In U-Haft gelandet: Kaan S. hatte mit einem Gürtel auf einen Mann mit Kippa eingeschlagen. Doch es sei nicht um Judenhass gegangen, sagt er.Vergrößern des Bildes
Quelle: Screenshot YouTube

Aus einer Gruppe heraus sind zwei Männer mit Kippa in Berlin antisemitisch beleidigt und attackiert worden. Eines der Opfer filmte den Übergriff. Der Angreifer und seine Begleiter flohen.

In Berlin ist ein junger Mann angegriffen und beleidigt worden, offenbar weil der Angreifer ihn für einen Juden hielt. Ein Video, das vom Opfer selbst gefilmt wurde, zeigt den Angreifer, der mit einem Gürtel auf den Filmenden einschlägt und dabei unter anderem "Yahudi" brüllt, das arabische Wort für Jude. Das Video wurde vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus verbreitet.

Eine Stimme sagt immer wieder: "Ich filme dich". Als ein Mann einschreitet und den Angreifer wegschiebt, ist zu hören: "Jude oder nicht Jude, du musst damit klarkommen!". Die Polizei in Berlin bestätigte gegenüber t-online.de den Vorfall.

Nach Polizeiangaben ist das Opfer, das im Video zu sehen ist, 21 Jahre alt. Er war demnach am Dienstagabend gegen 20 Uhr mit einem 24-Jährigen im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg unterwegs, beide trugen eine Kippa. Da wurden beide aus einer Gruppe von drei Männern heraus beleidigt. Nach Aussage der Opfer sollen die Männer unter anderem "Du Jude" und "Ihr Hurensöhne" gerufen haben, sagte ein Polizeisprecher.

Angriff auch mit Glasflasche

Einer der drei Männer sei dann gewalttätig geworden. Er soll nicht nur mit einem Gürtel zugeschlagen, sondern das Opfer auch mit einer Glasflasche angegriffen haben. Nach Aussage einer Zeugin habe er zuerst mit der Flasche angegriffen, dann mit dem Gürtel. Die Täter flohen.

Ein Sprecher des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. teilte mit: "Es ist unerträglich anzusehen, dass ein junger jüdischer Mann auf offener Straße im gut situierten Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg angegriffen wird, weil er sich als Jude zu erkennen gibt. Das zeigt, dass jüdische Menschen auch hier nicht sicher sind."

Laut einem Artikel der Deutschen Welle (DW) ist der Angegriffene allerdings kein Jude. Demnach sei der junge Mann aus Israel arabischer Herkunft. Mit dem Tragen der Kippa habe er laut DW demonstrieren wollen, dass damit keine Gefahr verbunden sei. Am schockierendsten sei er gewesen, dass ihm niemand der Umstehenden zu Hilfe gekommen sei.

Verwendete Quellen
  • Polizei Berlin
  • Artikel der Deutschen Welle
  • dpa
  • Facebook-Post des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus
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