Geschmacklose Kohl-Ausgabe Tageszeitung "taz" setzt sich in die Nesseln
Die "taz" hat mit ihrer Titelseite zum Tod von Helmut Kohl in den Augen vieler Kommentatoren die Grenze zur Geschmacklosigkeit überschritten. Selbst der Chefredakteur der Tageszeitung rückt von dem Motiv ab.
"Die taz gestaltet ihre Titelseiten nach dem Prinzip "Lieber frech und frei als brav". In diesem Fall ist das missglückt. Und das tut mir leid", schrieb Chefredakteur Georg Löwisch auf der Website der Zeitung. Auf dem Cover der "taz. am Wochenende" war unter der Zeile "Blühende Landschaften" üppiger Grabblumenschmuck samt einer Birne über einem Trauerflor zu sehen. In sozialen Netzwerken fanden das viele geschmacklos.
Löwisch erläuterte: "Wenn ehemals Mächtige sterben, dann setzt häufig eine unkritische Verklärung ein. Der Leitsatz "Von den Toten nichts, wenn nichts Gutes" führt oft genug auch zum unaufrichtigen Umgang mit dem Wirken eines Politikers. Mit unserer Titelseite zum Tod von Helmut Kohl haben wir versucht, einen Kontrapunkt zu diesem Effekt zu setzen. Das ging daneben."
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Und weiter schrieb Löwisch: "Ein Witz, der von so vielen falsch verstanden wird, ist schlecht. Unsere Seite eins, die von uns durchaus als kritische Würdigung des Altkanzlers gemeint war, ist anders angekommen: als Respektlosigkeit gegenüber dem Tod eines Menschen."