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De Maiziére kritisiert Moscheeverband Ditib


Absage an Marsch gegen Terror
De Maiziére kritisiert Islamverband Ditib

Von afp
17.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere sieht den Friedensmarsch als Zeichen des gesellschaftlichen Zusammenhalts.Vergrößern des BildesBundesinnenminister Thomas de Maiziere sieht den Friedensmarsch als Zeichen des gesellschaftlichen Zusammenhalts. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa-bilder)

Vor dem Friedensmarsch von Muslimen gegen islamistischen Terrorismus in Köln hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Absage des deutsch-türkischen Islamverbands Ditib kritisiert.

"Teilnehmen wäre besser gewesen als abseits stehen", sagte de Maizière in der Samstagsausgabe der "Rheinischen Post". Es sei bedauerlich, dass nicht alle islamischen Dachverbände die Initiative unterstützten. Unter dem Motto "Nicht mit uns" wollen Muslime in Köln am Samstag um 13:00 Uhr mit Unterstützung zahlreicher Verbände und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gegen islamistischen Terror und Gewalt demonstrieren.

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"Gemeinsam für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt"

Der Islamverband Ditib hatte die Demonstration als "eine öffentliche Vereinnahmung und Instrumentalisierung" bezeichnet und eine Teilnahme abgesagt. Muslime würden mit der Demonstration gegen den Terror stigmatisiert und der internationale Terrorismus auf sie verengt.

Die Veranstaltung sei eine "wichtige Initiative, die deutlich macht, dass Muslime gegen den Terror im Namen des Islam eintreten", sagte de Maizière. Wenn sie von vielen zivilgesellschaftlichen Gruppierungen begleitet und unterstützt würden, dann sei das umso besser. "Damit klar wird, dass wir gemeinsam für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt eintreten und Verantwortung übernehmen."

Wie viele nehmen an dem Friedensmarsch teil?

Zu dem Friedensmarsch werden zehntausend Teilnehmer erwartet, Initiatoren sind die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der muslimische Friedensaktivist Tarek Mohamad. Unterstützt wird die Demonstration in Köln unter anderem vom Zentralrat der Muslime in Deutschland, der Türkischen Gemeinde sowie auch von christlichen Gruppen und deutschen Parteien.

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Zu den zahlreichen Einzelunterzeichnern des Demonstrationsaufrufs zählen zudem führende Politiker von CDU, SPD, Grünen, Linken und FDP ebenso wie der Schriftsteller Navid Kermani und die Fernsehmoderatorin Nazan Eckes.

Israels Botschafter in Deutschland rief die Muslime auf, ihre Stimme gegen Terrorismus zu erheben. "Ich finde, dass sich die Muslime in Deutschland stärker gegen den Terror engagieren müssen", sagte Yakov Hadas-Handelsman der "Berliner Zeitung" am Samstag. "Alleine deshalb, weil Terror keinen Unterschied macht zwischen Muslimen und Menschen anderer Religionen. Er ist für sie genauso eine Bedrohung, wie für alle anderen."

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