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Der öffentlich-rechtliche Rundfunk: "Bis zur Unkenntlichkeit verkümmert"


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Das System Öffentlich-Rechtliche
"Bis zur Unkenntlichkeit verkümmert"


Aktualisiert am 04.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Fassadenlogo am Hauptstadtbüro: Die ARD ist Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.Vergrößern des Bildes
Das ARD-Logo am Berliner Hauptstadtbüro: Die Sendeanstalt ist Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. (Quelle: IMAGO/Andreas Friedrichs)

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss reformiert werden, findet nicht nur Tom Buhrow. Viele t-online-Leser sehen ebenfalls großen Veränderungsbedarf.

Am Mittwoch äußerte sich WDR-Intendant Tom Buhrow bei einer Veranstaltung in Hamburg über den Reformbedarf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Es brauche einen Neuanfang und ein Ausbrechen aus dem bisherigen System. Er stellte auch die Frage, ob es im 21. Jahrhundert zwei bundesweite lineare Fernsehsender brauche.

Dass ARD, ZDF & Co. informieren, bilden, unterhalten und kulturelle Inhalte vermitteln sollen, sei an vielen Stellen aus dem Blick geraten, meint t-online-Textchefin Heike Vowinkel in ihrem Kommentar. Viele t-online-Leser sehen das ähnlich.

"Reformen werden nur gelingen, wenn der Druck groß genug ist"

Jürgen Knobloch schreibt: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist nur ein Beispiel für die Entwicklung großer Organisationen in Deutschland. Sie werden immer größer, teurer und verlieren den Anschluss an die gesellschaftliche Entwicklung. Reformen werden meines Erachtens nur mit Hilfe deutlicher Mittelkürzungen gelingen, wenn der Druck groß genug ist."

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"Wir müssten Gebühren zurückerhalten"

"Hier muss ganz schnell gehandelt werden", findet Karin-Dorlis Bauß. "Die total überzogenen Gehälter und Pensionen sind einfach anmaßend. Die Programme gleichen sich auf vielen Sendern, also müssen es gar nicht so viele sein. Jeden Tag endlos Krimis – wer sieht sich so etwas an?", fragt sie sich.

Die t-online-Leserin hat kein Verständnis dafür, dass für Filme, die erstmals vor 50 bis 70 Jahren liefen und heute noch ausgestrahlt werden, Rundfunkgebühren anfallen. "Für das Fernsehprogramm der letzten Zeit müssten wir eigentlich Gebühren zurückerhalten."

"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat sich bewährt"

"Grundsätzlich hat sich der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk in den vielen Jahrzehnten nach 1949 bewährt", meint Michael Müller-Hegen. "Er ist regional verankert und daher prinzipiell eher 'nah bei de Leut' als jeder andere organisatorische Ansatz." Der t-online-Leser räumt aber ein: "Zu verbessern sind Effizienz und Kostenstruktur. Auch wird nicht jede Milchkanne ihr eigenes Funkhaus behalten können", überspitzt er seine Ansicht.

"Die Menge an Rundfunkanstalten brauchen wir nicht"

Hellmut Dürr sagt: "Der Bildungs- und Informationsauftrag ist bis zur Unkenntlichkeit verkümmert. Wenn sich jetzt die Rundfunkanstalten, allen voran die Intendanten, nach vorne wagen und zu rechtfertigen versuchen, was nur noch Schein ist, zeigt, dass sie Angst haben.

Angst, ihre Posten zu verlieren, weil die Menge an Rundfunkanstalten nicht gebraucht wird; Angst, in Bedeutungslosigkeit zu versinken; und Angst, dass das System, das an den öffentlichen Dienst mit seinen beamtenartigen Vorteilen angelehnt ist, ins Wanken gerät."

Hellmut Dürr führt aus: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, wie er heute ist, gehört verschlankt. Die Menge an Rundfunk- und Sendeanstalten sowie das Heer an Mitarbeitern brauchen wir nicht."

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"Wer soll denn sonst ein unabhängiges Programm anbieten?"

Denen, die schon die Abschaffung des durch Gebühren finanzierten Systems fordern, entgegnet Monika Lattki: "Wer, wenn nicht der öffentlich-rechtliche Rundfunk, soll denn noch ein unabhängiges Programm anbieten? Die privaten Sender sind doch nichts als Werbeveranstaltungen."

"Es wird keine Reformen geben, dafür werden mächtige Personalräte sorgen"

Meinhard Schulte ist pessimistisch, dass es tatsächlich zu tiefgreifenden Veränderungen kommen wird: "Genauso wie der Bundestag sich niemals verkleinern wird, wird es auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk weder große inhaltliche noch finanzielle Reformen geben. Dafür werden mächtige Personalräte und schwache Politiker schon sorgen."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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