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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Rennen um den Parteivorsitz Mehrheit der Unionswähler sieht Merz als Retter der CDU
Die Mitglieder der CDU werden über einen neuen Pateivorsitzenden bestimmen. Zwei Kandidaten gelten als Favoriten. Doch wer würde eher den Erfolg zurückbringen? Die Unionswähler haben eine klare Meinung.
Nach der Schlappe bei der Bundestagswahl muss Armin Laschet seinen Posten als CDU-Vorsitzender räumen. Wer sein Nachfolger wird, ist bislang offen. Mehrere Namen werden als mögliche Kandidaten gehandelt.
Bei der Entscheidung wird es auch darum gehen, die Partei für die nächsten Wahlen bestmöglich aufzustellen. Doch wem trauen die Deutschen dieses Projekt am ehesten zu? Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online setzen sich zwei Kandidaten ab.
Merz mit Abstand beliebtester Kandidat
Unter den Unionswählern darf sich Friedrich Merz demnach über einen deutlichen Vorspruch freuen. Mit 43 Prozent lässt er alle anderen Kandidaten weit hinter sich. Norbert Röttgen kann sich zwar den zweiten Platz sichern, kommt aber nur auf 22 Prozent Zustimmung. Der stellvertretene Fraktionsvorsitzende Carsten Linnemann erreicht mit zehn Prozent den dritten Platz und immerhin noch ein zweistelliges Ergebnis. Anders sieht das bei dem Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus (8 Prozent) und dem geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn (2 Prozent) aus.
An dieser Stelle ist wichtig zu erwähnen, dass am Ende das Votum der Unionsmitglieder über den Parteivorsitz entscheiden wird. Die Umfrage ist aber repräsentativ für alle Deutschen und somit nur ein Indiz im Hinblick auf die Frage, welcher Kandidat die besten Chancen auf den Posten hat.
Schaut man auf die Antworten aller Befragten, sieht das Rennen schon deutlich knapper aus. So geben 27 Prozent der Befragten der CDU mit Merz in der Rolle des Vorsitzenden die besten Chancen bei künftigen Wahlen. Röttgen ist ihm mit 22 Prozent jedoch dicht auf den Fersen. Brinkhaus und Linnemann teilen sich den dritten Platz mit jeweils sieben Prozent.
Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt Spahn. Ihn sehen nur zwei Prozent der Befragten als den erfolgversprechendsten Kandidaten. Jeder zehnte Befragte antwortete mit "Weiß ich nicht". Ein Viertel gab sogar keinem der Genannten die besten Chancen.
Auch mit Blick auf die unterschiedlichen Altersgruppen sieht es für Merz gut aus. Er setzt sich bei den 30- bis 39-Jährigen, den 40- bis 49-Jährigen, den 50- bis 64-Jährigen sowie in der Altersgruppe ab 65 gegen Röttgen durch. Am stärksten schneidet Merz bei den 30- bis 39-Jährigen (31 Prozent) und den Befragten ab 65 (30 Prozent) ab.
Röttgen gewinnt lediglich in der jüngsten Altersgruppe bei den 18- bis 29-Jährigen. Dort verweist er Merz mit 29 zu 26 Prozent auf den zweiten Platz. Linnemann, Brinkhaus und Spahn spielen in keiner Altersgruppe eine große Rolle und kommen nicht über einstellige Ergebnisse hinaus.
Zur Methodik: In die Umfrage flossen die Antworten von 5.055 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 2. und 4. November gefragt wurden: "Mit welchem Parteichef hätte die CDU Ihrer Meinung nach bei kommenden Wahlen die besten Chancen?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er abweichen.
- Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online