Unter Kanzler Laschet Unions-Sicherheitsexperte hält sich für Ministerposten bereit
Wenn Armin Laschet Kanzler wird, könnte der Sicherheitsexperte Peter Neumann einen Ministerposten übernehmen. Er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und fordert zudem eine Gefährderdatei auf europäischer Ebene.
Der Unions-Sicherheitsexperte Peter Neumann ist im Fall einer Kanzlerschaft von Armin Laschet zur Übernahme eines Ministeramts bereit. "Es wurden noch überhaupt keine Absprachen getroffen über irgendwelche Posten", sagt der jüngst überraschend in Laschets Kompetenzteam berufene Politikwissenschaftler im Deutschlandfunk auf die Frage, ob er Innenminister werden möchte. Er sei aber bereit, Verantwortung zu übernehmen.
"Wenn Armin Laschet Kanzler wird und möchte, dass ich nach Berlin komme, dann komme ich nach Berlin – in welcher Position auch immer." Neumann ist Professor am Londoner King's College und forscht zu Terrorismus. Laschet hatte vor der Vorstellung seines Kompetenzteams gesagt, er könne zu einem existierenden Bundeskabinett mit Unions-Ministern kein paralleles Schattenkabinett präsentieren.
Neumann forderte im Interview mit den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (NBR) zudem die Einführung einer europäischen Gefährderdatei. "Wenn wir offene Grenzen haben, müssen wir da kooperieren und uns besser austauschen."
"Muss politisch durchgesetzt werden"
Deutschland und Frankreich beispielsweise wüssten derzeit nicht, wen der jeweils andere als Gefährder einstufe, sagte Neumann weiter. Auch würden Geheimdienste ihre Erkenntnisse meist nur ungern teilen. "Das muss dann politisch durchgesetzt werden", forderte der Sicherheitsexperte. Nötig seien zudem mehr europäische Ermittlerteams.
Neumann ist Professor an der renommierten Universität King's College in London. Laschet hatte ihn vor einer Woche als Mitglied seines achtköpfigen Zukunftsteams vorgestellt. Gemeinsam mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wollen sie am Freitag in Berlin ihre "Agenda für ein sicheres Deutschland" vorstellen.
- Nachrichtenagenturen AFP und Reuters