Thema Mütterrente Söder stichelt gegen Laschet
Lange Zeit war er ruhig geblieben, doch jetzt hat Markus Söder dem Unions-Kandidaten bei einem wichtigen Vorhaben widersprochen. Es geht um die Rente für Mütter. Auch zum Rentenalter hat sich der CSU-Chef geäußert.
Vor der Vorstellung des Unionswahlprogramms bekräftigt CSU-Chef Markus Söder seine Forderung nach einer Ausweitung der Mütterrente und widerspricht damit dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet. "Ich bin mir sehr sicher, dass die Mütterrente am Ende in einem Koalitionsvertrag stehen wird", sagte Söder der "Bild am Sonntag" laut Vorabmeldung. Alle Mütter sollten unabhängig vom Geburtsjahr ihrer Kinder dieselbe Rente bekommen. Laschet hatte dafür plädiert, das Rentensystem nicht mit zusätzlichen Erhöhungen zu belasten.
Embed
Eine Absage erteilte Söder einer Erhöhung des Renteneintrittsalters. "Die Rente mit 67 darf nicht angetastet werden. Wir müssen aber für die Jüngeren von heute neue und tragfähige Lösungen finden", sagte Söder. "Wir denken an eine Generationenrente, die jedem Kind ein Startkonto gibt, mit dem es später seine private Altersvorsorge aufbauen kann."
Söder will erst die Finanzen überprüfen
Allerdings stellt Söder alle Wahlversprechen unter Finanzierungsvorbehalt: "Wir brauchen nach der Wahl einen Kassensturz. Ich habe wachsendes Misstrauen in die Prognosen des Bundesfinanzministers. Deshalb wollen wir auch erst einmal schauen, wie viel Geld wirklich da ist, was besprochen wurde und was tatsächlich finanzierbar ist", sagte Söder. Eine Rückkehr zur schwarzen Null forderte Söder für spätestens 2023.
Der CSU-Chef sprach sich gegen Steuererhöhungen aus. "Wir werden weder die Erbschaftsteuer erhöhen, noch die Vermögenssteuer einführen oder bei der Einkommensteuer den Spitzensteuersatz erhöhen. Unser Ziel ist, die Steuerlast zu senken - dazu gehört die Unternehmenssteuer." Der abgesenkte Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie solle dauerhaft gelten.
Rückendeckung erhält Laschet von Volker Bouffier. Der hält die von der Schwesterpartei CSU angestrebte Aufstockung der Mütterrente für nicht finanzierbar. "Da wir schon sehr große finanzielle Herausforderungen haben, glaube ich, dass wir das jetzt nicht machen können",sagte Bouffier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut einem Vorabbericht. Er rechne aber damit, dass die CSU im Wahlkampf bei der Forderung bleiben werde, älteren Müttern wie den jüngeren drei statt zweieinhalb Rentenpunkte pro Kind anzurechnen.
CDU und CSU wollen am Montag ein gemeinsames Wahlprogramm vorstellen. Die Parteispitzen kommen dafür bereits am Sonntagabend zusammen.
- Nachrichtenagentur Reuters