Sachsen und Thüringen "Volksverräter"-Rufe bei Merkel-Auftritten
Anhänger von Pegida und AfD haben Angela Merkel bei Wahlkampfauftritten in Sachsen und Thüringen beschimpft. Die Bundeskanzlerin und CDU-Chefin reagierte gelassen auf die Schmährufe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist bei einem Wahlkampfauftritt in Sachsen massiv beschimpft worden. Mehr als 100 Menschen aus dem Dunstkreis der asyl- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung und Anhänger der AfD empfingen die Kanzlerin in Annaberg-Buchholz mit einem Trillerpfeifen-Konzert und riefen "Haut ab, Haut ab!". Merkel wurde von Polizei geschützt.
Auf dem Marktplatz herrschte zu Beginn ein ohrenbetäubender Lärm. Merkel ging darauf ein: "Manche können nur schreien, manche wollen etwas bewegen, andere rufen nur", sagte die Kanzlerin. Zum Wahlkampfauftakt der Sachsen-CDU waren auch CDU- und Regierungschef Stanislaw Tillich und Bundesinnenminister Thomas de Maizière gekommen.
"Volksverräter"-Rufe auch in Thüringen
Auch ein Auftritt Merkels in Thüringen ist von heftigen Beschimpfungen begleitet worden. Rund 30 Menschen riefen während des Wahlkampfauftaktes der Landes-CDU auf dem Gelände der Landesgartenschau in Apolda: "Hau ab", "Lügenpack", "Heuchler" oder "Volksverräter".
Auf einem Transparent stand: "Grenzen hoch und Schotten dicht", auf einem anderen: "Wer CDU wählt, wählt unbegrenzte Einwanderung von Scheinasylanten". Merkel sagte mit Blick auf die Rufe nur: "Ja, kennen wir ja schon." CDU-Landeschef Mike Mohring sagte: "Die Freiheit unserer Gesellschaft macht aus, dass jeder seine Meinung sagen darf."