Recherche zum Mitmachen Entlarven Sie den geheimen Wahlkampf der Parteien!
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sie haben geholfen, Trump zum Präsidenten zu machen. Sie haben den Brexit befeuert. Jetzt spielen sie auch im deutschen Bundestagswahlkampf eine Rolle: sogenannte "Dark Ads", exakt auf Nutzergruppen zugeschnittene Werbeeinblendungen bei Facebook. t-online.de und BuzzFeed News machen diese Anzeigen mit einer exklusiven Kooperation transparent. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung: Helfen Sie mit, den geheimen Wahlkampf der Parteien sichtbar zu machen!
Stellen Sie sich eine Wahlwerbung bei Facebook vor. Ihr Inhalt: "Flüchtlinge helfen unserem Land – wir sollten sie dankbar aufnehmen!" Stellen Sie sich weiter vor, ihr Nachbar sähe ebenfalls eine Werbung. Der Inhalt allerdings dort: "Wir können nicht alle aufnehmen – das Boot ist voll!" Und im Gespräch miteinander finden Sie heraus: Beide Anzeigen kommen von derselben Partei.
Kann so etwas wirklich passieren? Theoretisch schon. Und zwar jetzt, im laufenden Wahlkampf zur Bundestagswahl am 24. September. Der Grund: sogenannte "Dark Ads". Das sind Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken, die nur ganz bestimmte Menschen zu sehen bekommen. Abhängig davon beispielsweise, ob sie Studenten oder Arbeitnehmer, Unternehmer oder Rentner sind – ob sie Likes für Rockbands oder für Schlagersternchen vergeben. Wer wann welche Botschaft sieht, das entscheiden die Absender.
Millionen fließen in den digitalen Wahlkampf
Für die Bundestagswahl am 24. September schalten Parteien und Kandidaten für etliche Millionen Euro Werbung in sozialen Netzwerken, darunter auch sogenannte "Dark Ads". Hier ist die Partei mit dem meisten Geld noch viel mehr im Vorteil als im klassischen Wahlkampf – gerade hat die CDU ihren Millionen-Etat für digitalen Wahlkampf erhöht. Und mehr noch: Auch Unternehmen, Vereine oder reiche Privatpersonen können mit Dark Ads eine Partei nach vorne bringen.
Versteckte Attacken auf die politische Konkurrenz, ein über Facebook beeinflusster Wahlkampf, geheime Anzeigen – all das könnte bis zur Bundestagswahl auf die deutschen Wähler zukommen. Bisher weiß niemand, wie genau das aussehen wird. Das wollen t-online.de und Buzzfeed News ändern – mit Ihrer Hilfe. Gemeinsam wollen wir die versteckte Wahlwerbung auf Facebook transparent machen. In Kooperation mit Programmierern von WhoTargetsMe starten wir das Projekt: "Wer bezahlt für meine Stimme?"
Und jeder kann mitmachen!
Für das Projekt hat WhoTargetsMe eine Software programmiert. Wenn Sie sich dieses Add-On für den Browser installieren, liest es die Anzeigen aus, die Ihnen angezeigt werden, und analysiert auf breiter Basis, welche Partei welche Anzeigen für welche Zielgruppe schaltet. Die Reporter von BuzzFeed News und t-online.de werten die gesammelten, anonymisierten Daten aus und berichten darüber.
Im Anschluss können nicht nur andere Medien über den geheimen Wahlkampf berichten. Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr können unsere Reporter auslesen – und desto besser können wir über den geheimen Wahlkampf der Parteien aufklären. Mithelfen können Sie mit nur wenigen Klicks.
Hier gibt's die Browser-Erweiterungen
WhoTargetsMe hat Erweiterungen für den Chrome- und den Firefox-Browser programmiert – lediglich einmal kurz installieren, und künftig Facebook ganz normal benutzen, das war's. Wichtig: Mit mobilen Browsern auf Ihrem Smartphone oder Tablet funktionieren die Erweiterungen nicht.
Hier können Sie die Firefox-Erweiterung herunterladen
Die Software arbeitet im Hintergrund. Sie brauchen nichts weiter zu tun und helfen sofort dabei, den Wahlkampf transparenter und fairer zu machen.
Kein Zugriff auf persönliche Daten!
Zu keinem Zeitpunkt haben WhoTargetsMe, t-online.de oder Buzzfeed News Zugriff auf Ihre privaten Daten. Gefragt wird lediglich nach Ihrem Alter, Ihrer Postleitzahl und Ihrem Geschlecht. Die Software analysiert dann, welche Gruppen in Deutschland welche Botschaften auf Facebook bekommen. Gesammelt wird anonym: niemand kann Rückschlüsse auf Ihre Person ziehen.
Die Parteien sind bei "Dark Ads" kaum noch an ihre öffentlichen Aussagen gebunden. Sie können im geheimen einen populistischen Wahlkampf fahren, der komplett ihrem öffentlichen Profil widerspricht. Sie können am rechten oder am linken Rand fischen, sie können den Menschen nach dem Mund reden – und sie können ihren politischen Gegner attackieren, ohne dass dieser sich wehren kann.
Das alles ist möglich, weil die Parteien auf Facebook ihre Werbung auf enge, sehr spezielle Zielgruppen abstimmen können. Wer nicht dazu gehört, wird die Anzeige nicht sehen. Das wollen wir ändern.
Haben Sie weitere Fragen? Die Kollegen von Buzzfeed News beantworten hier noch einmal die acht wichtigsten.