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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Schlussrunde" zum Nachlesen Dobrindt zu Weidel: "Ihr Märchen" – die schießt zurück

Duell, Quadrell, und jetzt die Achterrunde: Drei Tage vor der Bundestagswahl treffen Spitzenpolitiker von CDU, CSU, SPD, AfD, Grünen, FDP, BSW und der Linkspartei in der größten TV-Diskussion des Wahlkampfs aufeinander. Die Debatte im Liveticker.
Endspurt im Wahlkampf: ARD und ZDF haben die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten aller Parteien eingeladen, die aktuell im Bundestag vertreten sind. Dies sind damit auch jene von FDP, BSW und Linkspartei. In der 90-minütigen Debatte ging es vor allem darum, wie die Kandidatinnen und Kandidaten "Deutschland aus der wirtschaftlichen Krise herausführen" wollen. Hier finden Sie die Chronologie des Livetickers zum Nachlesen.
22.00 Uhr: Durch die "Schlussrunde" führen Diana Zimmermann, Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios, und Markus Preiß, Leiter des ARD-Hauptstadtstudios. Die Kombattanten sind CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, SPD-Generalsekretär Matthias Miersch, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für die Grünen, AfD-Chefin Alice Weidel, der FDP-Vorsitzende Christian Lindner, der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Dobrindt, BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht und Linken-Parteichef Jan van Aken.
22.03 Uhr: Zunächst geht es um Außenpolitik.
22.05 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nennt die internationalen Umwälzungen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die neue US-Administration unter Donald Trump eine Zeitenwende, auf die die Politik nach der Bundestagswahl reagieren muss.
22.06 Uhr: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann wirft der scheidenden Ampelregierung vor, an den internationalen Herausforderungen gescheitert zu sein. Deutschland müsse eine Führungsrolle einnehmen.
22.08 Uhr: Alexander Dobrindt weist für die CSU darauf hin, dass die sicherheitspolitischen Herausforderungen bei aller finanziellen Relevanz nicht zu einer Aufweichung der Schuldenbremse führen dürfen: "Das ändert nichts daran, dass die Schuldenbremse stehen muss".
22.10 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner wirft SPD und Grünen vor, die Aufweichung der Schuldenbremse sei das einzige Instrument, mit dem sie finanzpolitisch agieren würden. Die geopolitische Stärke Deutschlands habe immer auf seiner wirtschaftlichen Stärke beruht. Dazu müsse Deutschland zurückkommen. Weiter sagte Lindner: "Die Zeit der feministischen Außenpolitik ist vorbei."
22.13 Uhr: AfD-Chefin Alice Weidel stellt fest, dass US-Präsident Donald Trump "eins zu eins" umsetzen, was ihre Partei seit Langem fordere. Die Eskalationsgefahr durch den Ukrainekrieg sei immer noch da – und gestiegen. Sie kritisiert die Bereitschaft von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zur Lieferung von Taurus-Waffensystemen. "Wir müssen in dieser Frage unbedingt auf die Bremse treten." Sie kündigt an, dass die AfD "Donald Trump unterstützen wird".
22.15 Uhr: "Ich glaube, es war nie richtig, diesen Krieg in einer Schwarz-Weiß-Zeichnung zu sehen", ergänzt Weidel. Baerbock widerspricht vehement: Weidel habe mit ihrem Wohnsitz in der Schweiz leicht reden: Die Menschen in Brandenburg würden die Gefahr durch Russland ganz anders wahrnehmen: "Wenn Sie einmal mit den Kindern in der Ukraine gesprochen hätten: Dann würden Sie beten, dass Europa Ihnen beistehen würde", fügt sie hinzu.
22.18 Uhr: BSW-Spitzenkandidatin Wagenknecht stellt sich entschieden gegen höhere Militärausgaben und militärisches Engagement in der Ukraine: "Natürlich gefährdet uns das".
22.20 Uhr: "Wir müssen in Europa zusammenstehen, aber wir müssen Sicherheit europäisch denken", gibt Linken-Chef van Aken zu bedenken. Langfristig steigere ein Austritt der USA aus der Nato und ein Ende des nordatlantischen Militärbündnisses zugunsten einer europäischen Verteidigungspolitik die Sicherheit Deutschlands.
22.22 Uhr: "Im Moment versucht man einen Diktatfrieden durchzusetzen, über die Köpfe der Europäer hinweg", gibt CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zu bedenken. Friedenstruppen in der Ukraine seien erst der zweite oder dritte Schritt, antwortet er auf die entsprechende Frage von Moderatorin Diana Zimmermann.
22.25 Uhr: "Ich halte es für falsch, uns Europäer kleiner zu machen als wir sind", betont Baerbock. Ein Frieden müsse selbstverständlich abgesichert werden, fügt sie hinzu, bleibt aber vage bei der Antwort, ob auch deutsche Soldaten dabei eingesetzt werden sollten. Dobrindt legt sich fest: Die Friedenssicherung sei Sache der Ukraine und ihres Militärs.
22.29 Uhr: Die Moderatoren wechseln das Thema: Jetzt geht es um Gesundheit und Pflege.
22.32 Uhr: FDP-Chef Lindner macht sich stark für eine Beibehaltung des Systems aus gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Eine Bürgerversicherung sei der falsche Weg.
22.34 Uhr: AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel nennt die illegale Migration in die sozialen Sicherungssysteme als Kostentreiber für das Gesundheitssystem, ohne jedoch Beweise für ihre Aussage zu nennen. "Das kann niemand mehr bezahlen", behauptet sie.
22.35 Uhr: SPD-Generalsekretär Matthias Miersch nennt das Ende der privilegierten Terminvergabe als eines der Ziele seiner Partei. Die Bürgerversicherung müsse kommen, das bedeute aber nicht das Ende der privaten Krankenversicherung.
22.37 Uhr: Wagenknecht kritisiert, dass zahlreiche Krankenhäuser schließen mussten. "Das ist eine absolute Fehlentwicklung."
22.38 Uhr: "Das ist natürlich absolut ungerecht", wettert BSW-Spitzenkandidatin Wagenknecht und nimmt Bezug auf die 25 Milliarden Euro Kosten der Krankenhausreform, die komplett von den gesetzlichen Krankenversicherungen und ihren Beitragszahlern gestemmt werden müssten.
22.42 Uhr: Beim Thema Pflege zerfasert die zuvor muntere Diskussion deutlich. Van Aken und Lindner geraten über "mehr oder weniger Staat" in der Sozialpolitik aneinander.
22.47 Uhr: Lindner weist darauf hin: "Hier wird in der Debatte viel Geld verteilt, auch von der AfD." Man müsse den jungen Erwachsenen klarmachen, dass sie für ihre eigene Absicherung einen eigenen Kapitalstock aufbauen müssten: "Auch die AfD kann an Adam Riese nicht vorbei."
22.50 Uhr: Baerbock versucht verzweifelt, die Grünen-Konzeptionen zu Pflege und Gesundheit noch unterzubringen, wird aber von den Moderatoren unterbrochen, die auf einen Themenwechsel hin zu den Jungwählern beharren.
22.53 Uhr: Zimmermann startet den Themenkomplex mit einer Frage zur möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht. Dobrindt spricht sich für eine Dienstpflicht aus. Musterungen von Frauen erteilt er eine klare Absage.
22.55 Uhr: "Die Identifikation der deutschen Bevölkerung mit der Bundeswehr: das garantiert eine Wehrpflicht", legt sich Weidel fest.
23.00 Uhr: "Für eine verteidigungsfähige Bundeswehr braucht es keine Wehrpflicht", widerspricht Wagenknecht.
23.01 Uhr: Nächstes Thema: Bildungspolitik.
23.06 Uhr: Mehr als fünf Minuten bekommt die Bildungspolitik nicht in der "Schlussrunde". Weiter geht es mit dem Klimaschutz.
23.09 Uhr: "Das Klima nicht zu schützen, kostet uns viel mehr Geld", eröffnet van Aken das Thema.
23.14 Uhr: Linnemann und Miersch kabbeln sich kurz um das Heizungsgesetz und den CO2-Preis.
23.22 Uhr: Die Moderatoren verlieren zunehmend die Kontrolle, weil sich die gesamte Runde über Klimaschutzpolitik streitet.
23.27 Uhr: Es geht um den Wahlkampf an sich und um politische Kultur.
23.30 Uhr: Das Thema wird allerdings nur noch kurz angerissen. Eineinhalb Stunden Schlussrunde sind vorbei. Zimmermann und Preiß bedanken sich. Abspann.
- TV-Schlussrunde auf ARD und ZDF