"Zeit, sich wirklich vorzubereiten" Polen: Deutschland soll mehr Waffen kaufen
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt hat Polen die höchsten Militärausgaben in der Nato. Hochrangige Politiker fordern, dass auch Deutschland die von Russland ausgehende Gefahr endlich ernst nimmt.
Aus dem Umkreis der polnischen Regierung wird erneut gefordert, dass Deutschland seine Militärausgaben erhöht. Das berichtet der kanadische Fernsehsender BNN Bloomberg und beruft sich dabei auf Stimmen aus dem polnischen Verteidigungsministerium.
Auch der stellvertretende polnische Verteidigungsminister Cezary Tomczyk formulierte bei dem Fernsehsender eine ähnliche Forderung: Europa solle Pläne zur gemeinsamen Finanzierung von Waffen ausarbeiten. Damit diese Diskussion in Gang kommt, sieht er die Verantwortung beim "Zentrum Europas, insbesondere Deutschland".
Polen Spitzenreiter bei Militärausgaben
Tomczyk sagte Bloomberg: "Es passiert wirklich nicht oft, dass die Polen den Deutschen sagen: 'Ihr müsst mehr bei Waffen machen'." Er unterstellte Deutschland, die von Russland ausgehende Gefahr zwar zu erkennen – aber statt zu handeln, nur über zukünftige Maßnahmen zu reden. "In diesem Fall würde ich vorschlagen, dass es langsam mal an der Zeit ist, sich wirklich vorzubereiten," erklärte Tomczyk.
Die Forderungen Polens stehen im Kontext eines möglichen Endes der US-Unterstützung für die Ukraine unter Präsident Trump. Zudem berühren die Militärausgaben auch den Streitpunkt Nato. Trump hat den Mitgliedstaaten wiederholt den Vorwurf gemacht, nicht genug für Militärausgaben zu zahlen.
Deutschland hat 2024 zum ersten Mal die geforderten zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erfüllt. Mit 4,7 Prozent ist Polen relativ gesehen der Nato-Staat mit den höchsten Militärausgaben.
- bnnbloomberg.ca: "Poland Calls on Germany to Show Leadership With Defense Spending" (Englisch)