Natalie Harp Sie ist Trumps "menschlicher Drucker"
Eine 32-Jährige ist eine von Trumps wichtigsten Mitarbeitern. Ihre Geheimwaffe: ein Drucker.
"Ohne Sie wäre ich tot", mit diesen Worten bedankte sich Natalie Harp in einer Rede bei Ex-Präsident Trump. Das war 2020, während Trumps letztem Wahlkampf. Vier Jahre später gehört Harp zu Trumps engstem Zirkel.
"Der menschliche Drucker" wird die 32-Jährige in Trump-Kreisen genannt. Diesen ungewöhnlichen Spitznamen verdankt sie der Tatsache, dass sie, stets mit einem tragbaren Drucker bewaffnet, nicht von der Seite des ehemaligen Präsidenten weicht, egal ob vor Gericht, bei Wahlkampfauftritten oder auf dem Golfkurs.
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Trump will alles ausgedruckt
Ihr Job ist es, den 77-Jährigen mit Ausdrucken relevanter Artikel zu versorgen, da sich Trump weigert, Dinge auf einem Bildschirm zu lesen. Eine Aufgabe, die viel Verantwortung mit sich bringt. Denn Harp entscheidet, was der Ex-Präsident zu lesen bekommt – und was nicht.
Wie ein Insider, der anonym bleiben will, dem amerikanischen Magazin "The Bullwark" berichtet, sei sie der beste Weg, um Trump Informationen zukommen zu lassen. Ihren kometenhaften Aufstieg verdankt Harp zwei Dingen: ihrer Geschichte und ihrem Aussehen.
Trump, der Lebensretter
Denn in der Geschichte der zierlichen blonden Frau, die Trumps Tochter Ivanka nicht unähnlich sieht, ist er der Lebensretter, der Held. Immer wieder berichtet sie davon, dass sie eine schwere Krebserkrankung nur überlebt hat, weil Trump 2019 ein Gesetz erlassen hat, das es erlaubt, Schwerkranke mit experimentellen Medikamenten zu behandeln.
Diese Geschichte griff Trump gerne auf und lud Harp zu mehreren Wahlkampfveranstaltungen ein. Doch wie die "Washington Post" berichtet, besteht höchstwahrscheinlich kein Zusammenhang zwischen dem von Trump erlassenen Gesetz und der Heilung Harps, da das Medikament auch ohne dieses Gesetz eingesetzt werden durfte.
- Trump
- Biden
Im Anschluss an den Wahlkampf 2020 konnte Harp einen Job als Moderatorin bei Trumps neuem Haus- und Hofsender One American News Network (OAN) ergattern. Trumps vorheriger Lieblingssender Fox News war beim Ex-Präsidenten in Ungnade gefallen, weil dieser die Wahl seines Konkurrenten Joe Biden anerkannt hatte.
2023 erhielt sie dann das Angebot, Trumps Wahlkampf 2024 als Kommunikationsassistentin zu unterstützen. Für Harp, die nach Informationen von "The Bullwark" auch ideologisch voll auf Trumps Linie liegt und diesen mehrfach als "guten Samariter" bezeichnete, eine Gelegenheit, die sie nicht ausschlagen konnte.
- thebulwark.com: "Meet Trump’s ‘Human Printer’" (englisch)
- washingtonpost.com: "Natalie Harp said Trump saved her life. Experts doubt that’s true." (englisch)