t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschlandAußenpolitik

Ukraine-Krieg: Plan der Gegenoffensive – droht ein neues Scheitern?


Gegenoffensive mit schlechten Vorzeichen
Droht der Ukraine ein neues Scheitern?

Von t-online
07.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0416106924Vergrößern des Bildes
Ukrainische Soldaten bei Saporischschja (Archivbild): Die Ukraine plant in diesem Jahr neue Gegenangriffe gegen die russische Armee. (Quelle: IMAGO/Smoliyenko Dmytro/Ukrinform/ABACA/imago-images-bilder)

Die Ukraine plant in diesem Jahr eine neue Gegenoffensive. Am Erfolg dieses Vorhabens zweifeln Experten jedoch. Sie weisen vor allem auf eine Schwachstelle hin.

Geht es nach dem Chef der ukrainischen Landstreitkräfte, Oleksander Pawljuk, wird die Ukraine in diesem Jahr selbst die Initiative ergreifen und eine Gegenoffensive gegen die russischen Angriffe durchführen. Man wolle sich nicht nur verteidigen, sagte Pawljuk in einer TV-Sendung. Der Plan sei, zunächst die Frontlinie zu sichern und gleichzeitig die russischen Streitkräfte zurückzudrängen, um sich selbst neu aufstellen zu können und einen Gegenschlag vorzubereiten.

Russland werde dagegen versuchen, so viel Gebiet wie möglich vor den russischen Präsidentschaftswahlen Ende März zu erobern. Laut Pawljuk seien die Kämpfe besonders in der Gegend um Awdijiwka intensiv. Die russischen Angreifer konzentrieren ihre Angriffe demnach in Richtung Chasiv Jar und Lyman und legten dabei ein enormes Tempo vor, um ihre Ziele zu erreichen.

Aus abgehörten Gesprächen wisse man aber, dass viele unerfahrene Soldaten an die Front geschickt würden und die Verluste in russischen Reihen sehr hoch seien. Darin liegt auch die Chance, die Frontlinie erst mal zu stabilisieren, so Oleksander Pawljuk. Wann genau eventuelle Gegenschläge starten könnten, ließ er offen. Auch eine Ortsangabe nannte er nicht.

Selenskyj deutete neue Gegenoffensive an

Im Herbst vergangenen Jahres war eine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gescheitert. Präsident Wolodymyr Selenskyj gestand das zuletzt Ende Februar ein – deutete jedoch eine neue Gegenoffensive an. "Ich kann es offen zugeben – unsere Gegenoffensive lag schon auf dem Tisch im Kreml, noch ehe sie begann", sagte er.

Daher wolle er auch nicht weiter über die nächsten Pläne reden. "Je weniger Leute davon wissen, desto schneller kommen der Erfolg und unerwartete Ergebnisse für die Russen." Und weiter: "Die Hauptsache ist, überhaupt einen Plan zu haben", sagte Selenskyj. "Und den Plan gibt es."

Gegenoffensive steht unter schlechtem Stern

Doch wie erfolgreich wäre der neue Versuch einer ukrainischen Gegenoffensive? In der Verteidigung musste die Ukraine zuletzt herbe Rückschläge einstecken. Während eines Treffens von Selenskyj und dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis in Odessa war die südukrainische Hafenstadt am Dienstag von Russland mit Raketen beschossen worden. Dabei hatte es Tote und Verletzte gegeben.

Video | Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: So enorm sind die Verluste
Player wird geladen
Quelle: t-online

Das Institute for the Study of War (ISW) sieht das größte Problem in den schleppenden Waffenlieferungen aus dem Westen. Das ukrainische Militär kann demnach momentan nicht auf das nötige Material zurückgreifen, das es für einen Gegenschlag benötigt. So komme es vor allem auf weitere Hilfe aus dem Westen an, um einen entsprechenden Einsatz der ukrainischen Armee vorzubereiten.

Von westlichen Verbündeten, wie den USA, kommen jedoch skeptische Töne: Laut der englischen Zeitung "Telegraph" würden US-Beamte momentan von einer Gegenoffensive abraten. Die Ukraine sei zu schwach und nicht in der Lage, einen erfolgreichen Gegenschlag einzuleiten. Deswegen solle man sich lieber auf die Verteidigung konzentrieren. "Es ist ziemlich klar, dass es für sie schwierig sein wird, die gleiche Art von Vorstoß an allen Fronten zu versuchen, den sie im vergangenen Jahr versucht haben", wird ein hochrangiger Beamter im "Telegraph" zu Beginn des Jahres zitiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website