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Russland: Hunderte deutsche Beamte müssen das Land verlassen


Nach umstrittener russischer Entscheidung
Hunderte deutsche Beamte müssen Russland verlassen

Von afp
Aktualisiert am 27.05.2023Lesedauer: 2 Min.
UKRAINE-CRISIS/PUTIN-MOBILISATIONVergrößern des BildesRoter Platz in Russlands Hauptstadt Moskau: Etwa 350 Personen sollen nach dem diplomatischen Zwist noch bleiben. (Quelle: EVGENIA NOVOZHENINA)

Vor allem Kulturmittler und Lehrkräfte sind betroffen. Zuvor hatte Deutschland versucht, getarnte russische Geheimdienstmitarbeiter loszuwerden.

Mehrere Hundert deutsche Staatsbedienstete wie Diplomaten, Lehrer und Mitarbeiter der Goethe-Institute müssen Russland verlassen. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" teilte das Auswärtige Amt auf Anfrage mit, im Zusammenhang mit der Reduzierung der Präsenz russischer Nachrichtendienste in Deutschland traf das russische Außenministerium im April die Entscheidung, für den Personalbestand der deutschen Auslandsvertretungen und Mittlerorganisationen in Russland ab Anfang Juni eine Obergrenze einzuführen.

Aus dem Ministerium hieß es am Samstag dazu, diese Grenze erfordere "einen großen Einschnitt in allen Bereichen unserer Präsenz in Russland". Es sei eine "einseitige, nicht gerechtfertigte und nicht nachvollziehbare Entscheidung" Russlands.

Das Auswärtige Amt machte keine Angaben dazu, wie viele Mitarbeiter in Russland davon betroffen sind. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge ging es um eine niedrige bis mittlere dreistelligen Zahl Diplomaten, aber vor allem Kulturmittler, wie etwa Lehrerinnen und Lehrer der deutschen Schule in Moskau und in erheblicher Zahl Mitarbeiter der Goethe-Institute.

Weniger Dienstleistungen, längere Wartezeiten

Deutschland und Russland hatten im Zuge ihrer schweren Spannungen in der Vergangenheit immer wieder gegenseitig Diplomaten ausgewiesen. Schon jetzt sind die Vertretungen stark ausgedünnt, die Dienstleistungen für deutsche Staatsbürger sind reduziert oder mit längeren Wartezeiten etwa bei der Ausstellung von Dokumenten verbunden. Die Lage hat sich mit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine deutlich verschärft.

Der Bundesregierung gehe es nun darum, eine Minimalpräsenz der Mittler in Russland bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung auch der diplomatischen Präsenz sicherzustellen, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Dies sei nur möglich, wenn "in allen Bereichen die Zahl der Mitarbeitenden teils stark reduziert wird". Mit Blick auf die Obergrenze bei der russischen Präsenz in Deutschland werde die Bundesregierung darauf achten, dass auch in der Praxis eine echte Ausgewogenheit bestehe, hieß es weiter.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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