Lage in Deutschland RKI: Zahl der Coronainfektionen nicht mehr rückläufig
Das Corona-Infektionsgeschehen war zuletzt eine Weile rückläufig. Laut einem neuen Bericht des RKI scheint sich das nun zu ändern.
Angesichts der Jahreszeit erwartet das Robert Koch-Institut (RKI) in nächster Zeit wieder mehr Atemwegskrankheiten. "In den kommenden Wochen ist nach dem Ende der Ferienzeit mit einer saisonal bedingten Zunahme an respiratorischen Erkrankungen insgesamt zu rechnen", heißt es im Covid-19-Wochenbericht des Instituts vom Donnerstagabend.
Demnach könnten insbesondere ältere Menschen schwer davon betroffen sein. Das RKI rief zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf: Bei neu auftretenden Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten solle man nicht zur Arbeit gehen, kranke Kinder sollten nicht in Schule oder Kindergarten. Es gelte im Krankheitsfall vielmehr, Kontakte zu meiden und sich bei Bedarf beim Hausarzt zu melden.
Auch mit Blick speziell auf Corona rät das RKI: "Vor dem Hintergrund hoher Inzidenzen durch die starke Verbreitung der Omikron-Sublinie BA.5 sollten die Empfehlungen zur Infektionsvermeidung weiterhin unbedingt eingehalten werden."
Der recht langanhaltende Rückgang bei diesen Infektionen in Deutschland sei gestoppt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz etwa sei im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, "nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war". Auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen setzte sich der rückläufige Trend den Daten zufolge nicht weiter fort. Bei der Zahl der davon betroffenen Intensivpatienten war von einem Plateau die Rede.
Das sind die aktuellen Zahlen
Am Freitagmorgen gab das RKI die bundesweite Inzidenz mit 249,9 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 244,4 gelegen (Vorwoche: 229,5; Vormonat: 313,6).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 38.749 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 35.995) und 117 Todesfälle (Vorwoche: 119) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.643.742 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.
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Omikron-Sublinie weiter für die meisten Ansteckungen verantwortlich
Wenig Bewegung zeigt sich in den Auswertungen zu Varianten von Sars-CoV-2: Die Omikron-Sublinie BA.5 ist in einer Stichprobe weiter für den allergrößten Anteil von Fällen verantwortlich (95 Prozent). BA.4 kommt auf rund drei Prozent. Ein mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer, der an diese beiden Erreger angepasst ist, war zu Wochenbeginn von der Europäischen Kommission zugelassen worden. BA.4 und BA.5 weisen identische Spike-Proteine auf.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einem zügigen Start von Impfungen mit dem zugelassenen neuen Präparat. Seit kurzem gibt es zudem an die Omikron-Sublinie BA.1 angepasste Impfstoffe – ein Erreger, der derzeit keine Rolle mehr spielt. Anhand bisheriger Daten lässt sich jedoch nicht direkt vergleichen, welcher der neuen Impfstoffe besser ist. Die Effektivität hängt auch davon ab, welche Varianten in den kommenden Wochen und Monaten vorherrschen werden – was derzeit völlig offen ist. Wichtig ist laut Forschern, dass sich Risikogruppen überhaupt eine zweite Auffrischimpfung geben lassen. Erwartet wird auch noch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den neuen Impfstoffen.
- Nachrichtenagentur dpa