Kampf gegen Corona Weil kritisiert Lauterbach: "Halte es nicht für klug"
Wie kommt Deutschland im Herbst und Winter durch die Pandemie? Der niedersächsische Landeschef stellt sich gegen Lauterbachs Pläne.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dass sich im Herbst und Winter alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Veranstaltungen auf Corona testen müssen – auch frisch Geimpfte. "Ich halte es nicht für klug, dass eine Impfung drei Monate lang dazu berechtigen soll, Veranstaltungen ohne Maske und ohne aktuellen Test zu besuchen", sagte Weil den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.
Embed
Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) für das neue Infektionsschutzgesetz sehen bisher vor, dass die geplante Maskenpflicht bei Freizeit, Kultur oder Sport sowie in der Gastronomie entfällt, wenn ein negatives Testergebnis vorgelegt wird oder die letzte Impfung nicht länger als drei Monate zurückliegt. Diese geplanten Ausnahmen sorgten unter anderem bei den Ländern für viel Kritik.
Auch Weil forderte nun eine "praktikable und sinnvollere Regelung". "Ich finde, alle sollten sich vor dem Besuch von Veranstaltungen testen – ob geimpft oder nicht", sagte der SPD-Politiker. Er forderte, dies in den Vorschlägen der Ampelkoalition für die Corona-Regeln im Herbst zu ändern.
"Das müssen wir frühzeitig ausräumen. Das würde sonst Gegenstand von Gerichtsverfahren", warnte der Ministerpräsident. "Und eine Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger können wir nicht gebrauchen."
- Nachrichtenagentur AFP