Newsblog zur US-Wahl Schlechte Umfragewerte für Harris
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Donald Trumps Wahlkampfveranstaltung in New York hat Folgen. In den Umfragen schmilzt Harris' Vorsprung. Alle Informationen im News-Blog.
Inhaltsverzeichnis
- Schlechte Umfragewerte für Harris
- US-Präsident Biden in der Kritik wegen Beleidigung von Trump-Anhängern
- Harris verbringt Wahlabend an traditionsreicher Howard-Universität
- Trump will Impfgegner Kennedy mit Kindergesundheit befassen
- Harris: Trump schickte "bewaffneten Mob"
- Trumps früherer Chefstratege Bannon aus Gefängnis entlassen
- Melania: Donald Trump ist "nicht Hitler"
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Schlechte Umfragewerte für Harris
11.04 Uhr: Weniger als eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen in den USA zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump ab. Laut der "New York Times" hat Harris landesweit nur noch einen Vorsprung von weniger als einem Prozentpunkt. Das ist der geringste Abstand seit Mitte August. Für ihre Durchschnittswerte berücksichtigt die "New York Times" die Umfrageergebnisse mehrerer großer Institute.
Vor allem in mehreren wichtigen Swing States haben sich Harris' Werte demnach verschlechtert. So liegt Trump derzeit in Arizona mit drei Prozentpunkten, in Georgia mit zwei Prozentpunkten und in Pennsylvania mit über einem Prozentpunkt vor Harris. Sie selbst liegt in Michigan mehr als einen Prozentpunkt vor Trump. In Nevada, Wisconsin und North Carolina kommen die Umfragen demnach im Mittel auf weniger als einen Prozentpunkt Unterschied zwischen den beiden.
Allerdings wurden alle Umfragen bis zum 28. Oktober durchgeführt, dadurch sind mögliche Effekte von Trumps Wahlkampfrede im New Yorker Madison Square Garden noch nicht abgebildet. Bei der Veranstaltung äußerte sich einer der Redner rassistisch über Menschen aus Puerto Rico, über schwarze Amerikaner und Latinos. Puerto Rico ist Außengebiet der USA. Viele Menschen aus der Region leben auch in den Vereinigten Staaten und sind dort wahlberechtigt, gerade in Pennsylvania könnten sie den entscheidenden Unterschied machen. Mehr dazu lesen Sie hier.
US-Präsident Biden in der Kritik wegen Beleidigung von Trump-Anhängern
7.01 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat Kritik des Lagers vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump auf sich gezogen, weil er dessen Anhänger als "Müll" bezeichnet hat. Bei einem Wahlkampfgespräch am Dienstag bezog sich der Demokrat darauf, dass ein Comedian bei einer Veranstaltung Trumps vom US-Außengebiet Puerto Rico als "Insel aus Müll" gesprochen hatte. "Der einzige Müll, den ich da draußen sehe, sind seine Unterstützer", sagte Biden. "Seine, seine, seine Dämonisierung von Latinos ist skrupellos und sie ist unamerikanisch."
Trump und seine Wahlkampfkampagne springen sofort darauf an. "Diese Leute. Schrecklich, schrecklich – schrecklich, so eine Sache zu sagen", sagt Trump bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Ex-Präsident vergleicht die Äußerung mit einem Kommentar der Demokratin Hillary Clinton, die 2016 gegen Trump angetreten war. Clinton hatte damals gesagt, die Hälfte der Unterstützer Trumps seien "deplorables" (Beklagenswerte). "Müll ist schlimmer, denke ich, oder?", sagt Trump. Mehr dazu lesen Sie hier.
Harris verbringt Wahlabend an traditionsreicher Howard-Universität
5.30 Uhr: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wird den Wahlabend am 5. November an der Howard-Universität in Washington verbringen. Das teilte ein Sprecher der amtierenden Vizepräsidentin am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Damit kehrt Harris an die traditionsreiche Hochschule zurück, an der sie selbst vor rund 40 Jahren studierte.
Die Howard-Universität wird auch das "schwarze Harvard" genannt und wurde im Jahr 1867 kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg ursprünglich für Afroamerikaner gegründet. Die einflussreiche Institution bildet jedes Jahr tausende, mehrheitlich schwarze Studierende aus. Harris schloss ihr Studium dort im Jahr 1986 ab. Seitdem hat sie stets eine enge Verbindung zu der Universität gepflegt.
Trump will Impfgegner Kennedy mit Kindergesundheit befassen
2 Uhr: Donald Trump will im Falle seiner Wahl zum US-Präsidenten den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik betrauen. Er werde "die besten Köpfe" inklusive Kennedy mit der Verbesserung der Kindergesundheit beauftragen, sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im besonders umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Ziel sei, die Zahl der Krebs- und Depressionserkrankungen sowie Suizide von Kindern binnen vier Jahren zu halbieren. Trump sagte nicht, wie das erreicht werden solle – und machte auch keine Angaben dazu, welche Position genau für Kennedy vorgesehen sei.
Kennedy hatte zuvor laut einem Medienbericht vor seinen Anhängern verkündet, dass Trump ihm die "Kontrolle" über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, sagte Kennedy dem Sender CNN zufolge.
Harris: Trump schickte "bewaffneten Mob"
1.30 Uhr: Kamala Harris hat ihrem Rivalen Donald Trump vorgeworfen, nach "unkontrollierter Macht" zu streben. Trump sei kein Präsidentschaftskandidat, "der darüber nachdenkt, wie er Euer Leben verbessern kann", sagte Harris am Dienstagabend vor Tausenden Anhängern auf einer Wahlkampfkundgebung in Washington.
Trump sei vielmehr jemand, "der instabil ist, besessen von Rache, verzehrt von Groll und auf unkontrollierte Macht aus". "Aber Amerika – ich bin heute Abend hier, um zu sagen: Das ist nicht das, was wir sind."
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Harris sprach im Park The Ellipse südlich des Weißen Hauses, wo Trump am 6. Januar 2021 seine fanatischen Anhänger mit erfundenen Wahlbetrugsvorwürfen aufgestachelt hatte. So nutzte sie ihre Rede auch, um an den Kapitol-Sturm zu erinnern. Der damals noch amtierende Präsident Trump habe einen "bewaffneten Mob zum Kapitol geschickt, um den Willen des Volkes umzustoßen", sagte Harris. "Das ist der Mann, der nun weitere vier Jahre im Oval Office fordert," so die Demokratin.
Sie rief dazu auf, die Spaltung zu überwinden und stattdessen "gemeinsam voranzugehen". Im Vergleich zu Trump, der "mit einer Feindesliste" ins Amt zurückkehren wolle, versprach Harris, mit einer "To-do-Liste" zu starten. Ihre Regierung wolle sich um Kompromisse bemühen und sich für alle Amerikaner einsetzen.
Dienstag, 29. Oktober
Harris wirbt auf Vegas Sphere
19.56 Uhr: Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat eine Woche vor den Wahlen eine Werbeanzeige auf der Vegas Sphere geschaltet. Die Sphere ist eine kugelförmige Mehrzweckhalle mit einer Außenfläche von 81.300 Quadratmetern. Die Anzeige besteht zunächst aus dem Aufruf "Vote Harris Walz 2024", also "Stimm' für Harris Walz 2024", gefolgt vom Datum der Wahl: 5. November. Anschließend blinkt der Slogan "Wähle die Freiheit" in weißen Buchstaben über den blauen Umrissen der USA. Neben weiteren Slogans wird dann noch ein Bild von Harris gezeigt.
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Trumps früherer Chefstratege Bannon aus Gefängnis entlassen
16.14 Uhr: Der frühere Chefstratege von Ex-US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, ist nach Verbüßung einer viermonatigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen worden. "Ich bin nicht gebrochen, ich bin gestärkt", sagt der 70-Jährige am Dienstag der "New York Times" beim Verlassen der Haftanstalt im US-Bundesstaat Connecticut. Bannon war wegen Missachtung des Kongresses zu der Haftstrafe verurteilt worden.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters