US-Wahl 2024 So wählen Astronauten im Weltall
Wer am Wahltag das Wahllokal nicht aufsuchen kann, dem bleibt die Briefwahl. Aber was ist, wenn man sich Hunderte Kilometer entfernt von der Erde im All befindet? Auch dafür gibt es Lösungen.
Astronauten verbringen manchmal mehrere Monate im Weltall. Dabei müssen sie auf vieles verzichten, nicht allerdings auf ihr Recht, zu wählen. Damit sie an den anstehenden US-Wahlen teilnehmen können, hat die Nasa bereits vor langer Zeit Vorkehrungen getroffen.
So sind seit 27 Jahren Briefwahlen im All zugelassen. Damals verabschiedete Texas ein entsprechendes Gesetz, da nahezu alle US-Astronauten wegen der Nähe zum Nasa-Hauptsitz in Houston in dem Bundesstaat wohnen.
PDF mit anklickbaren Kästchen als Wahlzettel
Zur Umsetzung dieser speziellen Briefwahl arbeiten Beamte des Harris County eng mit der Nasa zusammen, berichtet CNN. Das Verfahren ist technisch kompliziert. So werden den Astronauten spezielle PDF-Dateien mit anklickbaren Kästchen zugeschickt. Das PDF ist passwortgeschützt, um eine geheime Abstimmung zu gewährleisten. "Bevor den Astronauten ihr Stimmzettel zugeschickt wird, wird ihnen zunächst ein Test-Stimmzettel mit einem einzigartigen Passwort zugeschickt", erklärt Rosio Torres-Segura, eine Behördensprecherin des Harris County, CNN.
Haben die Astronauten ihre finale Stimme abgegeben, werden die verschlüsselten Formulare auf den Bordcomputer der ISS hochgeladen. Im Anschluss erfolgt eine Weiterleitung über einen Tracking- und Datenweiterleitungssatelliten zu einer Bodenantenne in der White Sands Test Facility der Nasa in Las Cruces im US-Bundesstaat New Mexico. Schließlich schickt die Nasa den Stimmzettel an das Mission-Control-Zentrum in Houston, von wo er an den für die Bearbeitung zuständigen Bezirksschreiber weitergeleitet wird.
Auch bei der diesjährigen Wahl am 5. November geben Astronauten ihre Stimmen auf der ISS ab. Dabei handelt es sich um Butch Wilmore und Sunita Williams. Beide sollten eigentlich nur acht Tage im All bleiben. Wegen technischer Probleme wurde ihr Aufenthalt aber auf sieben Monate verlängert. Daher war die Briefwahl für sie eigentlich nicht vorgesehen. Wählen können sie dennoch. "Wir als Bürger spielen eine sehr wichtige Rolle, auch bei diesen Wahlen, und die Nasa macht es uns sehr leicht, das zu tun", sagte Wilmore in einem Telefonat mit Journalisten.
- thehill.com: "Here’s how the stranded American astronauts will vote from space" (englisch)
- edition.cnn.com: "Boeing Starliner astronauts are unexpectedly spending Election Day in space. Here’s how they will cast votes" (engisch)