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Kamala Harris bei Fox News: "Sie ist erledigt"


Auftritt im Trump-Sender
"Großartiger Job" – Trump reagiert auf Kamala Harris' Interview

Von t-online, cc

Aktualisiert am 17.10.2024Lesedauer: 4 Min.
Kamala Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania.Vergrößern des Bildes
Kamala Harris bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania. (Quelle: IMAGO/CNP / MediaPunch)
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Beim rechtsgerichteten Sender Fox News gab Kamala Harris zum ersten Mal ein Interview. Sofort wird klar, dass die Demokratin unter Druck steht. Die Reaktionen sind gemischt.

Schon bevor Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris das erste Mal ein Interview beim konservativen TV-Sender gegeben hatte, vermuteten Beobachter, dass der Schritt ein erhebliches Wagnis im engen Rennen um das Weiße Haus sein könnte. Sie sollten recht behalten. Denn in den 30 Minuten, in denen die 59-jährige Demokratin sich den Fragen von Fox News-Moderator Bret Baier stellte, geriet die Vizepräsidentin mehrfach in die Defensive – gleich zu Beginn, als Baier nach der Einwanderungspolitik fragte und Harris, die zu einer langatmigen Antwort ausholte, gleich mehrfach unterbrach.

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Auch später in dem Gespräch stand Harris sichtlich unter Druck, als die Regie bei Fox News etwa Statements von ihr einblendete oder Wahlkampf-Spots von Donald Trump, in denen dieser die Demokratin der Lüge bezichtigt. Harris versuchte, die Attacken zu kontern, doch der aggressive Stil des Moderators und das ungewöhnliche Format der Sendung brachten sie sichtlich aus dem Konzept.

Video | "Meine Präsidentschaft wird keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein"
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Quelle: reuters

Genau darauf dürften die konservativen Programmmacher beim Sender von Rupert Murdoch gehofft haben. Fox News gilt als mediale Speerspitze der Trump-Kampagne, der Kanal beschäftigt einige der schärfsten Kritiker der demokratischen Partei in der US-Medienlandschaft.

Trump selbst hatte im Vorfeld darauf gehofft, dass Moderator Baier seine Konkurrentin nicht schonen würde. Der Ex-Präsident zeigte sich dementsprechend zufrieden: "Großartiger Job von Bret Baier im Interview mit der lügenden Kamala Harris", schrieb der 78-Jährige bei X. "Sie leidet unter einer massiven und irreparablen Form des Trump-Störungs-Syndroms. So schlimm, dass sie kaum in der Lage ist, über irgendein anderes Thema zu sprechen, als über den Mann, der die beste Wirtschaft aller Zeiten hinterlassen hat..."

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So erwartbar wie diese Reaktion des Republikaners waren auch die Reaktionen in den Kommentarspalten der sozialen Medien. Diese verliefen entlang der Bruchlinie der beiden Parteien. Und so verwundert es nicht, dass einige Reaktionen, insbesondere von Trump-Anhängern, die noch während des Interviews in sozialen Netzwerken auftauchten, Harris nicht besonders wohlgesonnen waren.

"Sie begeht gerade Selbstmord im TV"

Carol M. Swain meint: "Kamala Harris begeht gerade Selbstmord im nationalen Fernsehen. Kein Schnitt der Welt kann dieses desaströse Interview noch retten." Ein Seitenhieb auf die Tatsache, dass vor einigen Tagen ein Interview mit Harris beim Sender CBS für Verwirrung gesorgt hatte, weil eine Antwort der Kandidatin in zwei Teile geschnitten und in unterschiedlichen CBS-Sendungen ausgestrahlt worden war. Die Republikaner versuchten dies als Beleg dafür zu sehen, dass liberale Nachrichtensender in den USA angeblich das Publikum zu Harris' Gunsten manipulieren wollten.

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Wiederum andere Kommentare beschäftigen sich mit Harris' vermeintlich ausweichenden Antworten auf die hartnäckigen Fragen des Moderators. Sie zeigten sich unzufrieden damit, wie die Präsidentschaftskandidatin sich inhaltlich präsentierte.

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Es gibt allerdings auch durchaus positive Reaktionen. So lobten einige Beobachter Harris' kämpferische Haltung und die Tatsache, dass sie sich überhaupt dem Interview im rechtsgerichteten Sender stellt. "Die Vizepräsidentin zieht das gerade beachtlich durch. Hartes Interview, aber gut für sie", meinte etwa der Bestsellerautor und Moderator Don Lemon.

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Harris war vor allem bei den Themen Immigration und Wirtschaft in dem Gespräch gefordert. Zugleich stand sie vor der Herausforderung, sich von der Politik ihres Chefs Joe Biden – die sie vier Jahre lang mitgetragen hat – abzuheben. "Meine Präsidentschaft wird keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein", sagte die Vizepräsidentin in dem am Mittwochabend ausgestrahlten Interview. Zugleich griff sie ihren Rivalen Donald Trump scharf wegen dessen Äußerung an, in den USA gebe es einen "Feind im Inneren", der notfalls mit dem Militär bekämpft werden müsse.

Harris attackiert Trump scharf

Eine Zuschauerin äußerte bei X ihr Verständnis für Harris emotionale Reaktion auf die bisweilen sehr konfrontative Interviewführung durch Bret Baier: "Kann verstehen, dass sie wütend wird angesichts der unwidersprochenen Lügen und der verleumderischen Fragen des Moderators".

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Harris ließ aber auch selbst keine Gelegenheit aus, sich von der Politik Donald Trumps und dessen Auftreten zu distanzieren und attackierte ihren Rivalen im US-Präsidentschaftswahlkampf bisweilen hart.

Harris erster Auftritt bei Fox News

Sie warf Trump vor, mental "instabil" und für das Amt ungeeignet zu sein. Er neige dazu, "das amerikanische Volk zu erniedrigen, herabzusetzen und kleinzureden", sagte Harris. "Der Präsident der Vereinigten Staaten sollte in der Lage sein, sich mit Kritik auseinanderzusetzen, ohne damit zu drohen, den Urheber ins Gefängnis zu stecken."

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Trump hatte auf Fox News vor kurzem gesagt, es gebe in den USA "kranke Menschen, radikale linke Irre". Mit diesen müsse der Staat fertig werden, und dies sei einfach zu handhaben, "wenn nötig durch die Nationalgarde oder, falls wirklich nötig, durch das Militär".

Es war Harris' erstes Interview auf Fox News. Der Sender spielte beim politischen Aufstieg des Immobilienmilliardärs, der von 2017 bis 2021 als Präsident amtierte, eine Schlüsselrolle. Der Republikaner warf dem Moderator Bret Baier nun vor, in dem Interview mit Harris am Mittwoch "zu weich" gewesen zu sein.

Verwendete Quellen
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