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US-Debatte: Biden schwächelt, Trump triumphiert


Reaktionen nach US-Debatte
"Meisterklasse": Republikaner und Trumpisten jubeln


28.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Donald Trump gegen Joe Biden: Der amtierende US-Präsident konnte beim TV-Duell nicht punkten.Vergrößern des Bildes
Donald Trump (l.) und Joe Biden: Trump gilt als eindeutiger Sieger nach der ersten Debatte zwischen den Kandidaten.

Bidens Auftritt hat große Teile der demokratischen Partei schockiert, teilweise fordern Vertreter einen anderen Kandidaten. Die Republikaner und das Trump-Lager jubeln.

Die Anspannung vor der ersten Debatte zwischen dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden (81 Jahre alt) und seinem Vorgänger Donald Trump (78 Jahre alt) in der Nacht zum Freitag (3 Uhr deutsche Zeit) war denkbar groß. Umso ernüchternder das klare Ergebnis nach der rund eineinhalbstündigen Debatte: Donald Trump konnte mit seinem energetischen Auftritt, wenngleich ambivalentem Verhältnis zur Wahrheit, mehr punkten als der zerbrechliche und augenscheinlich phasenweise verwirrte US-Präsident Biden.

Video | Hitziges TV-Duell: Trump drängt Biden in Defensive
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Quelle: reuters

Dies bestätigt auch eine Umfrage des US-Senders CNN, laut der rund 70 Prozent der Befragten Trump als eindeutigen Sieger in der Debatte sehen. Für die Demokraten sind damit die schlimmsten Befürchtungen wahr geworden: Bidens größter Schwachpunkt – sein(e) Alter(sschwäche) – wurde ihm in der Debatte zum Verhängnis.

Seine leise und raue Stimme, der zerbrechliche Gang zum Mikrofon und zahlreiche sprachliche Patzer vervollständigten das Bild eines amtsuntauglichen Greises. Auch die Erklärung seines Wahlkampfteams, der Präsident habe noch eine Erkältung auskuriert, konnte die Wirkung von Bidens Auftritt nicht schmälern.

Trump strotzt vor Selbstbewusstsein – vor und nach der Debatte

Klar ist auch, dass sich Trumps Team über einen erfolgreichen Auftakt des Wahlkampfes freuen darf und die zahlreichen Videoschnipsel, in denen Biden sich verspricht, in Dauerschleife für Wahlkampfspots nutzen wird. Auch die Tatsache, dass bereits im Vorfeld der Debatte Stimmen in der demokratischen Partei laut geworden waren, die einen jüngeren Kandidaten als den 81-jährigen Biden gefordert hatten, dürfte der Euphorie in den Reihen der Republikaner keinen Abbruch tun.

Dass die Freude unter den Republikanern groß ist, zeigt sich auch an den ersten Reaktionen unmittelbar nach der Debatte der beiden Präsidenten. So sprach etwa der republikanische Senator Tim Scott vor Pressevertretern von einem eindeutigen Sieg Trumps.

Video | Nach Duell: Biden kehrt in Waffelladen ein
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Quelle: reuters

Dieser habe "heute Nacht aufgeräumt; Biden zuzusehen war so wie den Film 'Weekend at Bernie's' zu schauen". In der Komödie wird ein Toter weiterhin als lebendig dargestellt. Der US-Senator Scott wird als ein möglicher Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten gehandelt.

Trumps Wahlkampfteam nutzt Steilvorlage sofort

Auch der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaates North Dakota, Doug Burgum, bezeichnete Trumps Auftritt als eine "unglaubliche Leistung", die ihm dabei helfen werde, "ein weiteres Momentum im Wahlkampf aufzubauen". Auch der Politikberater und Vertraute Trumps, Stephen Miller, nannte die Debatte im Anschluss "eine Meisterklasse, die noch Jahrzehnte nachhallen wird".

"Trump ist der eindeutige Sieger; es war nicht einmal knapp – und die Demokraten wissen es ganz genau", schrieb auch der republikanische Gouverneur von Texas, Brian Harrison, auf der Plattform X. Auch Trumps Wahlkampfteam wusste die zahlreichen Versprecher und Aussetzer Bidens bereits für sich zu nutzen. In einem Videoclip, der kurz nach der Debatte veröffentlicht wurde, sind zahlreiche Ausschnitte mit Musik unterlegt zu sehen. Bezeichnend: Trump ist nicht einmal in dem Zusammenschnitt zu hören.

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Fraglich ist nun, wie es mit dem US-Präsidenten und seinem Wahlkampf weitergeht. Der 81-Jährige gilt schon seit geraumer Zeit als körperlich und mental angeschlagen; sein Auftritt dürfte diesen Eindruck in den Köpfen vieler US-Amerikaner verstärkt haben. Zudem mehren sich in Bidens eigener Partei die Stimmen, wohl doch noch kurzfristig den Kandidaten auszutauschen – immer wieder kursiert der Name der ehemaligen First Lady Michelle Obama in den US-Medien.

Gut möglich, dass die Forderungen nach einem neuen und unverbrauchten Präsidentschaftskandidaten nun zunehmen werden. Zumal Biden bereits vor der Debatte in zahlreichen Umfragen von US-Medien hinter Trump lag – insbesondere in den sogenannten Swing States (Staaten, die aufgrund ihrer hohen Anzahl an Wahlleutestimmen und wechselnden Wählerpräferenzen regelmäßig ausschlaggebend in Präsidentschaftswahlen sind).

Ob die Demokraten Biden tatsächlich austauschen werden, bleibt abzuwarten. Bis zur offiziellen Nominierung Bidens als Kandidat der Demokraten am 19. August wäre jedenfalls noch Zeit. Bis zur zweiten Debatte am 10. September erst recht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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