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Donald Trump: Kriegskasse ist prall gefüllt – Spots in Swing States


US-Wahlkampf
Und plötzlich hat Trump wieder die Nase vorn

Von t-online, wan

Aktualisiert am 23.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Donald Trump bei einer Wahlveranstaltung (Archivbild): Er hat in den vergangenen zwei Monaten mehr Geld eingesammelt als Joe Biden.Vergrößern des BildesDonald Trump bei einer Wahlveranstaltung (Archivbild): Er hat in den vergangenen zwei Monaten mehr Geld eingesammelt als Joe Biden. (Quelle: IMAGO/Allison Bailey/imago)

Trotz zweier Urteile gegen ihn sammelt Donald Trump mehr Spenden als Joe Biden. Das könnte in den Swing States den Ausschlag geben.

Im Rennen um die US-Präsidentschaft hat Herausforderer Donald Trump bei den Spendeneinnahmen Amtsinhaber Joe Biden überholt – und kann mit einer prall gefüllten Kasse in den besonders umkämpften Bundesstaaten, den sogenannten Swing States, mehr Werbung schalten. Nach Angaben der amerikanischen Wahlkommission FEC hat das Trump-Team sowohl im April als auch im Mai mehr Spenden als die Biden-Unterstützer einsammeln können.

Im April spülten die Trump-Fans trotz (oder wegen) des Urteils im Schweigegeld-Prozess 76 Millionen US-Dollar in die Wahlkampfkasse. Und im Mai, als Trump wegen Betrugs in 34 Fällen schuldig gesprochen wurde, sammelten sein Team, das Republikanische Parteikomitee und andere Unterstützer knapp 170 Millionen Dollar ein. Etwa 50 Millionen Dollar sollen direkt nach dem Urteilsspruch eingegangen sein, berichtete das US-Magazin "Newsweek".

Trump soll zudem wohl schon wissen, wer mit ihm im Fall eines Sieges ins Weiße Haus einziehen soll. Auf die Frage eines Reporters, ob er sich beim Vizepräsidenten festgelegt habe, antwortete Trump in Philadelphia: "In meinem Kopf, ja." Auf die Frage, ob seine Auswahl jemand kenne, sagte er: "Nein, niemand weiß es." Biden tritt bei der Wahl erneut mit seiner jetzigen Stellvertreterin Kamala Harris an , die allerdings wie er selbst mit schlechten Beliebtheitswerten zu kämpfen hat.

Werbespots sollen Wähler in Swing States motivieren

Biden hingegen erhielt im April 51 Millionen Dollar und im Mai 85 Millionen Dollar. Lag er Anfang des Jahres mit seinen Einnahmen noch vor Trump, muss der US-Präsident jetzt zuschauen, wie Trump massive Werbekampagnen starten kann. Nach einem Bericht der "Washington Post" wolle der Trump unterstützende Super Pac Maga Inc. 100 Millionen Dollar bis zum September für Werbespots ausgeben. Nach Informationen der "New York Times" will das Trump-Team allein in den besonders umkämpften Staaten Pennsylvania und Georgia 30 Millionen Dollar für Werbung verwenden.

Die Swing States dürften zum Schlachtfeld der Werbespots werden. Die Biden-Unterstützer sollen bereits einen Etat von 35 Millionen Dollar in den drei meist umkämpften Staaten bereitgestellt haben, während Trump bislang nur Werbung im Wert von 60.000 Dollar dort geschaltet hat.

Biden liegt nur leicht bei Umfragen vorne

Doch das muss Trump nicht beunruhigen. Denn während Biden zwar in einer Gesamtumfrage von FiveThirtyEight mit 1,1 Prozentpunkten leicht vorn liegt, führt Trump in vielen Swing States. Die Umfragen in den umkämpften Bundesstaaten deuten darauf hin, dass die Republikaner mehr als 270 Wahlmännerstimmen erhalten und die Wahl gewinnen könnten.

Da Wahlumfragen nur eine Momentaufnahme sind und die beiden Kandidaten sehr eng beieinander liegen, dürften die massiven Werbeausgaben gerechtfertigt sein. Dabei geht es wohl weniger um Debatten zu politischen Themen. Grant Reeher, Professor für Politikwissenschaft an der Maxwell School of Citizenship and Public Affairs der Universität Syracuse, vermutet eine andere Strategie, wie er "Newsweek" sagte.

Er glaubt, dass die Werbeoffensive der Trump-Kampagne dazu beitragen werde, den "Enthusiasmus und das Engagement für die Wahl" bei denjenigen aufrechtzuerhalten, die bereits geneigt sind, den ehemaligen Präsidenten zu unterstützen, anstatt diejenigen zu überzeugen, die noch unentschlossen sind.

Im Biden-Team bleibt man optimistisch: Bidens Wahlkampfmanagerin Julie Chavez Rodriguez sagte dem US-Magazin: "Das Geld, das wir weiterhin sammeln, ist wichtig und hilft der Kampagne, die Wähler zu erreichen und zu gewinnen, die diese Wahl entscheiden werden – ein starker Kontrast zu Trumps PR-Stunts und Fototerminen, die er als Kampagne ausgibt."

Verwendete Quellen
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