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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wegen fehlender Diversität US-Bürgermeisterin will Weißen keine Interviews geben
Aus Protest gegen fehlende Diversität
Lori Lightfoot, Bürgermeisterin von Chicago, hat angekündigt, weißen Journalisten keine Interviews zu ihrem zweijährigen Amtsjubiläum zu geben. Stattdessen will die Juristin nur mit schwarzen Journalisten über die Halbzeitbilanz ihrer Amtszeit sprechen. Das gab Lightfoot am Mittwoch bekannt.
In einem zweiseitigen Brief an Pressevertreter begründete die Politikerin der Demokratischen Partei ihren Schritt damit, dass sie als erste schwarze und offen lesbische Bürgermeisterin der Stadt angetreten sei, um für mehr Vielfalt zu sorgen. Die Afroamerikanerin regiert seit dem 20. Mai 2019 in der US-Metropole.
Lightfoot "erschüttert" von fehlender Diversität
Weiter schreibt Lightfoot: "Seit Beginn meiner Wahlkampagne 2018 erschütterte mich, wie überwältigend weiß und männlich die Medienhäuser, Chefredaktionen und Politikredaktionen in Chicago sind." Es sei inakzeptabel, dass keine einzige schwarze Frau für die Rathausberichterstattung akkreditiert sei. Sie versteht ihre rigide Interviewregel als Teil ihres Kampfes gegen den Status quo, wie sie auf Twitter verkündete.
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In den USA sorgte Lightfoots Entscheidung für heftige Diskussionen. Während die Berufsvereinigung schwarzer Journalisten die Aktion als "kühnen Schachzug" bezeichnete, sah sich die Bürgermeisterin in den sozialen Netzwerkern teilweise harscher Kritik ausgesetzt. "Das ist so falsch", schrieben Nutzer. Andere kritisierten die Maßnahme als "rassistisch".
Journalist Gregory Pratt – ein Latino, der für die Zeitung "Chicago Tribune" arbeitet – sagte ein bereits vereinbartes Interview mit Lightfoot wieder ab. Seiner Meinung nach stünde es Politikern nicht zu, zu entscheiden, wer über sie berichtet.
- Brief von Bürgermeisterin Lighfoot
- AP News: Chicago mayor: Reporters of color get 2-year mark interviews